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Rechtsschutzversicherung: Ist sie steuerlich absetzbar?


Steuererklärung
Rechtsschutzversicherung: Ist sie steuerlich absetzbar?


Aktualisiert am 12.04.2025 - 08:25 UhrLesedauer: 3 Min.
Beratung über Rechtsschutz: Eine Versicherung bewahrt Verbraucher vor hohen Kosten bei einem Rechtsstreit.Vergrößern des Bildes
Beratung über Rechtsschutz: Eine Versicherung bewahrt Verbraucher vor hohen Kosten bei einem Rechtsstreit. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn)
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Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt in der Regel die Kosten bei einem Rechtsstreit. Kann man die Ausgaben für die Police bei der Steuer geltend machen?

Rechtsschutzversicherungen können Ihnen in den verschiedensten Lebenslagen helfen. Sei es bei Streit um Unterhalt, zwischen Mieter und Vermieter oder im Verkehr – eine Rechtsschutzversicherung bewahrt Sie vor finanziellen Schwierigkeiten, wenn es vor Gericht geht. Doch können Sie auch das Finanzamt an den Kosten für die Police beteiligen?

Grundsätzlich ist eine private Rechtsschutzversicherung nicht steuerlich absetzbar, da es sich um eine Sachversicherung handelt. Die Rechtsschutzversicherung dient also nicht der Vorsorge und wird damit nicht als Vorsorgeaufwendung anerkannt. Es gibt aber eine Ausnahme.

Wann ist die Rechtsschutzversicherung steuerlich absetzbar?

Zu den vielen Ausprägungen der Rechtsschutzversicherung zählt der Berufs- und Arbeitsrechtsschutz. Eine solche Versicherung übernimmt Anwalts- und Gerichtskosten sowie Nebenkosten des Verfahrens, wenn Sie sich gegen eine Kündigung oder andere Vertrags- und Rechtsverletzungen Ihres Arbeitgebers wehren. Und: Die Beiträge können Sie in voller Höhe von der Steuer absetzen.

Wenn Sie eine private Vollrechtsschutzversicherung abschließen, enthält diese in der Regel auch den Schutz für arbeitsrechtliche Streitigkeiten. In diesem Fall können Sie den Beitrag anteilig geltend machen. Das gilt auch, wenn es sich bei Ihrer Rechtsschutzversicherung um eine Familienversicherung handelt, die alle Familienmitglieder schützt.

Wichtig ist hierbei jedoch: Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung nur anteilig absetzen können, müssen Sie nachweisen, welcher Teil des Beitrags sich auf den arbeitsrechtlichen Schutz bezieht. Allerdings kann dieser Nachweis schwierig zu erbringen sein.

Denn wie hoch die Beitragsanteile für die einzelnen Rechtsbereiche sind, lässt sich in der Regel nicht in der Police oder der Beitragsrechnung nachlesen. Fehlt dieser exakte Ausweis für Ihre Rechtsschutzversicherung, sollten Sie Ihren Versicherer anschreiben und um eine Bestätigung bitten.

Der Geldratgeber "Finanztip" zeigt, wie ein solches Musterschreiben aussehen könnte:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe bei Ihrer Versicherungsgesellschaft eine Rechtsschutzversicherung / Unfallversicherung mit der Policennummer ___________________ abgeschlossen, die auch arbeitsrechtliche Verfahren abdeckt. Zum Abzug der anteiligen Versicherungsprämien als Werbungskosten bitte ich um eine Bestätigung, welcher Anteil laut Ihrer Schadenstatistik auf Arbeitsrechtsschutz entfällt.

Mit freundlichen Grüßen

Wo gebe ich die Rechtsschutzversicherung in der Steuererklärung an?

Die Kosten für eine beruflich bedingte Rechtsschutzversicherung oder der Anteil für den Berufs- und Arbeitsrechtsschutz können Arbeitnehmer als Werbungskosten in Ihrer Einkommensteuer geltend machen. Dafür benötigen Sie die Anlage N. Sind Sie selbstständig, gibt es Rechtsschutzversicherungen für den Betrieb. Die Ausgaben können Sie dann als Betriebskosten absetzen.

Werbungskosten sind Ausgaben, die im Zusammenhang mit Ihrem Beruf entstehen. Sie mindern Ihr zu versteuerndes Einkommen – Sie zahlen also weniger Steuern. Typische Beispiele für Werbungskosten sind Fahrtkosten zur Arbeit, Arbeitskleidung, Fortbildungen oder Arbeitsmittel wie Laptop und Drucker – oder eben eine Rechtsschutzversicherung, die bei arbeitsrechtlichen Streitigkeiten einspringt.

Allerdings sollten Sie sich nur dann die Mühe machen, den arbeitsrechtlichen Anteil einer kombinierten Rechtsschutzversicherung zu ermitteln, wenn Sie mit Ihren gesamten beruflichen Ausgaben die Werbungskostenpauschale überschreiten. Denn nur dann senkt der Beitrag für die Rechtsschutzversicherung Ihre Steuerlast zusätzlich. 2025 liegt der Werbungskostenpauschbetrag bei 1.230 Euro.

Welche Versicherungen kann ich steuerlich absetzen?

Sie können noch viele weitere Versicherungen in der Einkommensteuererklärung geltend machen – vor allem solche, die Ihrer Vorsorge dienen oder beruflich bedingt sind. Dazu zählen Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, zur Rürup- oder Riester-Rente sowie zu Kranken-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherungen. Dabei gelten jedoch verschiedene Höchstbeträge.

Auch Berufsunfähigkeits-, Haftpflicht- oder Unfallversicherungen (anteilig für den Bereich Arbeit) sind absetzbar. Diese dürfen Sie unbegrenzt als Werbungskosten angeben. Reine Sachversicherungen wie Hausrat oder Kasko fürs Auto erkennt das Finanzamt hingegen in der Regel nicht an.

Verwendete Quellen
  • vlh.de: "Rechtsschutzversicherung: Kann ich die Kosten in der Steuererklärung absetzen?"
  • finanztip.de: "Rechtsschutzversicherung steuerlich absetzen – so geht's"
  • allianz.de: "Rechtsschutzversicherung von Steuer absetzen"

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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