Nur dann zahlt die Versicherung Zahl der Einbrüche stark gestiegen – was Sie beachten müssen
Seit dem Ende der Pandemie haben Diebstähle wieder zugenommen. Wann Ihre Hausratversicherung zahlt und welche Delikte vom Schutz ausgenommen sind.
Ein Drittel mehr Diebstähle seit 2021, 43 Prozent mehr Wohnungseinbrüche, 9 Prozent mehr Raubüberfälle in Wohnungen – mit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen ist die Zahl der Straftaten wieder gestiegen. Werden Ihnen Gegenstände oder Bargeld aus dem Haus entwendet, kommt in der Regel die Versicherung dafür auf. Doch es gibt Ausnahmen. Ein Überblick.
Diebstahl nach Einbrüchen
Für die nach Einbrüchen gestohlenen Gegenstände springt die Hausratversicherung ein. Sie deckt unter anderem Mobiliar, Elektronik, persönliche Gegenstände und Wertsachen ab. Und sie greift auch, wenn die Bewohner mehrere Wochen nicht zu Hause sind und Einbrecher so mehr Gelegenheit haben zuzuschlagen.
"Eine Abwesenheit von bis zu 60 aufeinanderfolgenden Tagen ist immer in der Hausratversicherung abgedeckt", sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. "Bei längeren Abwesenheiten sollten Versicherte ihren Schutz prüfen und gegebenenfalls anpassen."
Der Versicherungsschutz erstreckt sich übrigens nicht nur auf die Wohnung selbst. Das Hab und Gut auf dem Dachboden, im Keller oder in der Waschküche ist ebenfalls versichert.
Zur Methode
Die Fallzahlen und die Berechnung der Steigerung der Fälle basieren auf den Polizeilichen Kriminalstatistiken des Bundeskriminalamts für die Jahre 2023 und 2021. Die Hausratversicherung wurde für eine 80-Quadratmeter-Wohnung berechnet.
Diebstahl ohne Einbruch
Während Wohnungseinbrüche immer in der Hausratversicherung eingeschlossen sind, differenzieren Versicherer bei anderen Eigentumsdelikten. "Die Hausratsbedingungen lehnen sich zwar an den Definitionen des Strafgesetzbuches an, definieren ihre Leistungen aber nicht strikt nach den Delikten", erklärt Schütz.
Beispielsweise zahlt die Versicherung auch bei bestimmten Formen des schweren Diebstahls ohne Einbruch in die Wohnung; etwa, wenn ein verschlossenes Behältnis – beispielsweise ein Safe oder eine Dokumentenkassette – gewaltsam geöffnet wurde.
Was gilt bei grober Fahrlässigkeit?
Und auch wenn Diebe leicht in die Wohnung einsteigen konnten, weil ein Fenster auf Kipp stand, kann die Hausratversicherung greifen. "Wurde das Fenster beim Verlassen der Wohnung gekippt gelassen oder die Wohnungstür nicht abgeschlossen, gilt das als grob fahrlässiges Handeln", sagt Schütz. "Versicherungsnehmer können grobe Fahrlässigkeit allerdings im Hausrat-Tarif mit abdecken. Dann zahlt auch der Versicherer."
Raub außerhalb der Wohnung
Die Hausratversicherung gilt nicht nur in den eigenen vier Wänden. Über die Außenversicherungsklausel kommt sie auch für Sachschäden auf, die nach Raubüberfällen und Handtaschenraub außerhalb der Wohnung entstehen – also wenn gewaltsam oder unter Drohungen Handy, Geldbeutel oder Handtasche entwendet wurden. Die Zahl der Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen lag 2023 bei rund 19.074 Fällen – ein Anstieg um 55 Prozent im Vergleich zu 2021.
Einfacher Taschendiebstahl
Für Taschendiebstähle, bei denen das Handy oder die Geldbörse vom Bestohlenen unbemerkt aus Hand- oder Hosentasche gestohlen wird, greift der Versicherungsschutz hingegen in der Regel nicht.
Was kostet eine Hausratversicherung?
Um das eigene Hab und Gut optimal zu versichern, müssen Verbraucher keine Unsummen ausgeben. "Unsere regelmäßigen Tests zeigen, dass leistungsstarke Hausrat-Tarife auch im niedrigen Preissegment zu finden sind", sagt Schütz.
Die Kosten für die Hausratversicherung variieren je nach Wohnort. Angebote mit wichtigen Leistungsbausteinen findet beispielsweise ein Berliner mit einer 80 Quadratmeter großen Wohnung schon zum Preis von rund 40 Euro im Jahr. Zu den wichtigen Leistungen zählen ein Schutz bei grober Fahrlässigkeit, Seng- und Schmorschäden sowie Überspannungsschäden.
- Pressemitteilung von Verivox
- Polizeiliche Kriminalstatistiken 2021 und 2023