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Tagesgeld oder Festgeld: Diese Unterschiede sollten Sie kennen


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Tages- oder Festgeld: Welche Anlageform sich für Sie lohnt


Aktualisiert am 26.10.2024Lesedauer: 4 Min.
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Gemeinsame Finanzplanung (Symbolbild): Bei der Vermögensbildung ist es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Risiko zu finden. (Quelle: nortonrsx)

Beim Sparen spielen Tagesgeld und Festgeld eine wichtige Rolle. Beides hat Vorteile, die Sie kennen und nutzen sollten.

Tagesgeld und Festgeld sind wichtige Bausteine bei der Geldanlage. Manchmal werden die Begriffe miteinander verwechselt, aber es gibt klare Unterschiede zwischen den beiden Sparformen, die Sie kennen sollten. Ein Überblick.

Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine flexible Form der Geldanlage, bei der Sparer ihr Geld kurzfristig und zum gültigen Zinssatz der Bank sicher anlegen können. Größter Vorteil: Das Geld ist täglich verfügbar. Sie können also jederzeit und ohne Kündigungsfrist Geld abheben oder auf Ihr Girokonto überweisen.

Die Verzinsung ist variabel und abhängig vom Leitzins, den die Europäische Zentralbank (EZB) beschließt. Steigt der Leitzins in der EU, steigen in der Regel auch die Zinsen fürs Tagesgeld – und umgekehrt. Banken und Sparkassen können die Zinsen auf Tagesgeldkonten jederzeit anpassen. Dennoch gilt: Tagesgeld wirft höhere Zinsen ab als ein Girokonto.

Aufgrund der variablen Verzinsung gibt es beim Tagesgeld keine festen Laufzeiten. Oft garantieren Banken und Sparkassen die höchsten Zinsen auf Tagesgeld nur für Neukunden, typischerweise für drei, sechs oder zwölf Monate. Danach erfolgt in der Regel eine variable Verzinsung zum regulären Nominalzins, den auch Bestandskunden erhalten.

So funktioniert ein Tagesgeldkonto

Einzahlungen erfolgen über ein Referenzkonto, meist das Girokonto. Die Zinsen werden je nach Bank monatlich, quartalsweise oder jährlich gutgeschrieben. Das Konto dient ausschließlich der Geldanlage und kann nicht überzogen werden. Überweisungen sind nur zum Referenzkonto möglich, nicht zu Drittkonten. Das Konto ist nicht für den Zahlungsverkehr vorgesehen. Das heißt, es gibt dazu keine Bankkarte.

Tagesgeldkonten sind am besten geeignet, um Geld "zwischenzuparken". Die Verzinsung ist zwar variabel und die höchsten Zinsen bekommen oft nur Neukunden, doch im Vergleich zum Girokonto oder Sparbuch bietet ein Tagesgeldkonto Flexibilität, und die Kontoführung ist bei den meisten Anbietern kostenlos. Zudem ist das Geld durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro geschützt.

Was ist Festgeld?

Im Gegensatz zum Tagesgeld ist das Festgeld weder flexibel in der Verfügbarkeit des Geldes noch variabel in der Verzinsung. Festgeld ist eine Form der Geldanlage, bei der Sie einen festen Geldbetrag für einen vorher festgelegten Zeitraum zu einem garantierten Zinssatz bei einer Bank oder Sparkasse angelegen. Das Festgeldkonto bezeichnet das Bankkonto, auf dem diese Anlage erfolgt.

Der Zinssatz beim Festgeld ist für den Vertragszeitraum festgelegt und bleibt während der gesamten Laufzeit unverändert. Die Laufzeit können Sie zu Beginn festlegen. Sie kann zwischen einem und mehreren Jahren liegen. Einige Banken verlangen für Festgeldanlagen Mindestbeträge, zum Beispiel ab 5.000 Euro. Allerdings sollten Sie bedenken, dass das Geld oder auch nur Teilbeträge während der Laufzeit nicht verfügbar sind.

Auch beim Festgeld ist Ihr Geld durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Kontoinhaber und Bank geschützt. Das gilt im Übrigen auch für Banken in anderen EU-Mitgliedsstaaten.

So funktioniert ein Festgeldkonto

Die Einzahlungen auf ein Festgeldkonto sind einmalig und erfolgen bei Vertragsabschluss. Die Zinsen werden je nach Bank jährlich oder erst am Ende der Vertragslaufzeit gutgeschrieben. Das Konto dient ausschließlich der Geldanlage. Auszahlungen sind nicht möglich. Einige Banken verlangen eine Mindesteinlage, bei anderen ist für bestimmte Zinssätze ein maximaler Einlagebetrag vorgeschrieben.

Bei einer Festgeldanlage sollten Sie sicher sein, dass Sie während der vertraglich vereinbarten Laufzeit auf das Geld verzichten können. Typische Fallen sind, dass Sie während der Laufzeit dringend Geld für eine Sonderausgabe benötigen oder dass andere Banken mit besseren Zinsangeboten locken.

Prüfen Sie deshalb vorher, ob eine vorzeitige Kündigung überhaupt möglich ist und welche Zusatzkosten neben dem Verzicht auf die Verzinsung daraus resultieren können. Einige Banken und Sparkassen verlangen eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Dadurch mindert sich der Ertrag Ihrer Geldanlage.

Gut zu wissen: Einige Festgeldverträge müssen Sie vor Ende der Laufzeit kündigen, sonst verlängern viele Anbieter die Geldanlage für den gleichen Anlagezeitraum. Diese automatische Wiederanlage nennt sich Prolongation ("Verlängerung").

Angebote vergleichen lohnt sich

Vergleichen Sie sowohl beim Tages- als auch beim Festgeld die Angebote verschiedener – auch europäischer – Banken. Es gibt zum Teil enorme Unterschiede bei den Konditionen. Nutzen Sie dazu auch Onlineportale wie Verivox, Check24, Weltsparen, Finanztip oder Festgeld-Konto.

Auch wenn Festgeld eine sichere Geldanlage ist und höhere Zinsen als Tagesgeld bietet, empfehlen Experten, nicht das gesamte Vermögen in einen Vertrag zu stecken, sondern das Geld auf mehrere Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten zu verteilen. So können Sie schneller auf einen Teil Ihres Geldes zugreifen, wenn eine Anlage zum Beispiel bereits nach einem Jahr ausläuft, die nächste ein Jahr später und so weiter.

MerkmalTagesgeldFestgeld
AnlagerisikoKonservativKonservativ
EignungKurzfristige Geldanlage, NotgroschenMittelfristige Geldanlage, feste Sparziele
ZinssatzVariabel, kann sich ändernFix für die gesamte Laufzeit
ZinshöheNiedriger als FestgeldHöher als Tagesgeld
ZinsauszahlungMeist jährlich oder monatlichOft am Ende der Laufzeit
LaufzeitFlexibelEin bis mehrere Jahre
VerfügbarkeitJederzeit verfügbarFür festgelegte Laufzeit gebunden
KündigungJederzeit möglichMöglich, aber verbunden mit Zusatzkosten
MindesteinlageMeist nicht erforderlichHäufig erforderlich
MaximalbetragJe nach Bank möglichJe nach Bank möglich
KontoführungMeist kostenlosMeist kostenlos
EinlagensicherungBis 100.000 € pro Bank und KundeBis 100.000 € pro Bank und Kunde

Liquidität wichtig bei Geldanlagen

Anleger sollten bei der Geldanlage auch Tages- und Festgelder berücksichtigen, da sie im Vergleich zu Bargeld zumindest einen gewissen Schutz vor Geldentwertung bieten. Der Faktor Liquidität spielt dabei eine besonders wichtige Rolle. Experten empfehlen, zwei bis drei Nettomonatsgehälter als Puffer auf einem Tagesgeldkonto zu deponieren. Erfahren Sie hier, wie hoch Ihre "eiserne Reserve" sein sollte.

Allerdings sollten Sie beachten, dass Tages- und Festgeld allein in der Regel nicht ausreichen, um für das Alter vorzusorgen. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte daher einen Teil in Anlagen mit höheren Renditechancen wie Aktien oder Fonds investieren.

Steuern auf Tagesgeld und Festgeld

Sobald Tages- und Festgelder Zinsen abwerfen, unterliegen sie der Kapitalertragsteuer. Die sogenannte Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent) und Kirchensteuer wird jedoch nur auf Zinserträge fällig, die Ihren jährlichen Sparerfreibetrag übersteigen. Haben Sie Ihrer Bank einen Freistellungsauftrag erteilt, bleiben alle Zinserträge bis 1.000 Euro steuerfrei; bei Verheirateten sind es 2.000 Euro.

Fazit

Tagesgeld und Festgeld bieten hohe Sicherheit und Liquidität. Sie eignen sich besonders für sicherheitsorientierte Anleger, die eine ausgewogene Anlagestrategie verfolgen, aber auch zum Aufbau einer Notfallreserve oder für kurzfristige Anlageziele.

Vergleichen Sie regelmäßig die Zinssätze verschiedener Anbieter und passen Sie die Aufteilung zwischen Tages- und Festgeld gegebenenfalls an Ihre veränderte Lebenssituation oder Ihre finanziellen Ziele an. Der Geldratgeber "Finanztip" empfiehlt konservativen Anlegern, 80 bis 90 Prozent ihres Vermögens auf Tages- und Festgeldkonten anzulegen.

Bei einer ausgewogenen Strategie sollten 40 bis 60 Prozent des Vermögens in Tages- und Festgeld investiert werden, der Rest in Aktien, Fonds oder ETFs. Bei renditeorientierten Anlegerinnen und Anlegern ist es umgekehrt: Hier fließen rund 80 Prozent in börsennotierte Wertpapiere, der Rest verbleibt auf Tages- und Festgeldkonten.

Verwendete Quellen
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