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Dax mit Rekordhoch: Wie Privatanleger von der Rallye profitieren


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Dax mit neuem Rekordhoch
So können Anleger jetzt an der Börse profitieren


16.02.2024Lesedauer: 4 Min.
Gute BörsenstimmungVergrößern des Bildes
Gute Börsenstimmung: Seit Oktober 2022 hat der Dax über 40 Prozent zugelegt. (Quelle: Clerkenwell)

An den Börsen jagt ein Rekord den nächsten. So können Sie als Privatanleger profitieren – aber Sie sollten die Risiken nicht aus den Augen verlieren.

Nach dem Rekordhoch am Donnerstag bei der Marke von 17.046 Punkten strebt der Dax am Freitag nach einer neuen Bestmarke. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte bereits vor dem Börsenstart ein Plus von 0,35 Prozent auf 17.107 Zähler.

Rückenwind erhält der Dax von der Wall Street. Der breite amerikanische S&P 500 konnte im späten Handel seine Gewinne noch etwas ausbauen und schloss knapp über der Marke von 5.000 Punkten – ein neues Allzeithoch.

Doch wie nachhaltig sind die neuen Rekorde an den Börsen? Und lohnt es sich jetzt für Anleger, in Aktien oder ETFs zu investieren?

Sorgen spielen vorerst an der Börse keine Rolle

Die amerikanische Wirtschaft zeigt sich robuster, als von vielen Experten erwartet. An der Börse wurden die Sorgen über die zuletzt unerwartet hohe Teuerung in den USA rasch wieder abgeschüttelt. Ein starker Trend bei den Börsenkursen kann oft über einen sehr langen Zeitraum anhalten, selbst wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht dazu passen.

Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets betonte mit Blick auf das Rekordhoch im Dax bei einer gleichzeitig schwachen Wirtschaft in Deutschland, es sei nicht das heimische Geschäft, was die Unternehmen an der Börse immer wertvoller mache. Ihre Umsätze und Gewinne erzielten sie zu einem Großteil im Ausland. Zudem sei der Zinsgipfel erreicht, auch wenn die Inflation in den USA nicht ganz so schnell gesunken sei wie zunächst erwartet.

Börsenkurse und Wirklichkeit

Dass die Börsenkurse nichts mit der wirtschaftlichen Realität zu tun haben, zeigt ein Blick auf die geplante Entlassungswelle vieler Unternehmen sowohl in den USA als auch in Europa. Nike beispielsweise will in diesem Jahr weltweit zwei Prozent seiner Belegschaft entlassen. Alphabet streicht erneut mehrere Hundert Stellen, nachdem der Google-Mutterkonzern bereits im vergangenen Jahr 12.000 Mitarbeiter entlassen hat.

Amazon entlässt ebenfalls Hunderte Beschäftigte vor allem bei seiner Streaming-Sparte Prime Video. Facebook-Mutterfirma Meta Platforms baut ebenfalls Stellen ab. Gleiches gilt für Microsoft: Hier stehen 10.000 Jobs auf dem Spiel. Spotify setzt 600 Mitarbeiter vor die Tür. Auch Unternehmen wie Salesforce, Oracle, Broadcom, Twilio, X, Unity Software haben Sparmaßnahmen angekündigt. Die Firmen- und Privatinsolvenzen in den USA kletterten laut Insolvenzdatenanbieter Epiq Aacer 2023 spürbar um 18 Prozent. Auch für dieses Jahr wird ein weiterer Anstieg erwartet.

Auch deutsche Unternehmen mit Problemen

Bei dem deutschen Dax-Unternehmen SAP sollen 3.000 Stellen wegfallen, bei der Deutschen Bank 3.500, und auch Delivery Hero hat angekündigt, Mitarbeiter zu entlassen. Hinzu kommt die Meldung des Statistischen Bundesamtes an diesem Freitag, dass inmitten der schwachen Konjunktur in Deutschland im vergangenen Jahr mehr Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung ihr Gewerbe komplett eingestellt haben. 96.600 solcher Firmen gaben auf und damit 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ein Lichtblick: 118.500 Betriebe wurden 2023 laut Statistischem Bundesamt neu gegründet, was aber zunächst einmal nichts darüber aussagt, wie profitabel diese Unternehmen sind oder einmal sein werden.

So sollten Anleger darauf reagieren

Auf der einen Seite gibt es immer höhere Kurse bei den Indizes, auf der anderen Seite Wirtschaftsdaten, die eher in Richtung Rezession als in Richtung Aufschwung tendieren. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nennt das erwartete Mini-Wachstum von 0,2 Prozent der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr "dramatisch schlecht".

Es heißt, an der Börse werde die Zukunft gehandelt. Aber können Börsenkurse steigen, wenn die Konjunkturaussichten trüb sind? Sollten Anleger beispielsweise eine Aktie wie die von Nvidia, die im Oktober 2022 etwa 108 US-Dollar kostete und heute 728 US-Dollar wert ist, nach einem Anstieg von rund 500 Prozent kaufen? Oder eine Aktie von SAP, die im gleichen Zeitraum von 80 Euro auf 164 Euro gestiegen ist, sich also mehr als verdoppelt hat?

Diese Möglichkeiten haben Sie jetzt:

  • In ETFs investieren: Wer das Risiko von hohen Kursschwankungen meiden möchte, ist mit ETFs gut beraten. Wer beispielsweise in den ETF MSCI All Countries World investiert, kauft einen Aktienkorb aus den 2.900 größten börsengehandelten Unternehmen aus insgesamt 47 Ländern. Damit investieren Sie nicht nur in amerikanische und europäische Unternehmen, sondern auch in solche in Schwellenländern. Laut Prognose des Internationalen Währungsfonds (IMF) sollte das Wachstum 2024 in Schwellen- und Entwicklungsländern bei rund 4,1 Prozent liegen. Erfahren Sie hier, wie viel Rendite durchschnittlich ETFs abwerfen.
  • ETF-Sparplan einrichten: Mit einem ETF-Sparplan nehmen Sie an der Entwicklung der Börsen sowohl in wirtschaftlich guten als auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten teil. Wer über einen langen Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren regelmäßig in einen ETF einzahlt, kann die Kursschwankungen ausgleichen. So senken Sie Ihr Risiko beim Investieren in ETFs.
  • In Einzelaktien investieren: Interessante Investments 2024 bleiben Aktien aus Branchen wie der Künstlichen Intelligenz (KI), Halbleiterindustrie, dem Gesundheits- und Energiesektor, sagt Ann-Katrin Petersen, Kapitalmarktstrategin beim Blackrock Investment Institute (BII). Hier erwartet die Expertin auch in den kommenden Jahren hohe Wachstumsraten. Bedenken Sie aber, dass Einzelwerte starken Kursschwankungen ausgesetzt sind und vorübergehend hohe Kursverluste möglich sind. Lesen Sie hier, was im Börsenjahr 2024 wichtig wird.
  • Tagesgeld und Festgeld: Wer sein Geld sicher anlegen möchte, kann weiterhin auf hohe Zinsen bei Tages- und Festgeldern setzen. Wer das ständige Auf und Ab der Börsenkurse nicht ertragen kann, sollte auf eine Investition in Aktien oder ETFs verzichten. Hier finden Sie in unserem aktuellen Zinscheck die höchsten Zinsen.

Für den Anlageerfolg, egal ob Sie in Aktien, Fonds oder Festgeld investieren, gilt: Je länger Sie beispielsweise in einen Sparplan einzahlen oder Aktien im Depot halten, desto höher ist die Rendite. Zwischenzeitliche Kursverluste sind bei ETFs, Fonds und Aktien normal und Sie sollten vermeiden, diese Wertpapiere mit Verlust zu verkaufen. Wenn Sie Ihr Vermögen langfristig aufbauen, werden Sie sehen, dass das aktuelle Allzeithoch des Dax nicht das letzte war.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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