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ETFs: Fünf Wege, um das Risiko beim Anlegen in Indexfonds zu senken


Geldanlage mit Indexfonds
So senken Sie Ihr Risiko beim Investieren in ETFs

Von dpa, llb

Aktualisiert am 12.10.2023Lesedauer: 4 Min.
ETFs kaufen einfach über den Broker auf dem HandyVergrößern des Bildes
Investieren via Smartphone (Symbolbild): Noch nie war es einfacher für Privatanleger, sich einen ETF-Sparplan einzurichten. (Quelle: Khaosai Wongnatthakan)
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Indexfonds sind mit Risiken verbunden. Viele davon lassen sich minimieren mit dem Ziel kein Geld zu verlieren. Worauf Sie achten müssen, erfahren Sie hier.

In den letzten Jahren sind ETFs (Exchange Traded Funds) bei Anlegern immer populärer geworden. Kein Wunder, denn sie sind vergleichsweise kostengünstig, unkompliziert zu kaufen und zu verkaufen – und sie versprechen eine höhere Rendite, als es Festgeldanlagen und Tagesgelder derzeit vermögen.

Zu dem Erfolg beigetragen haben neben Banken und Sparkassen auch, dass immer mehr Medien wie t-online über ETFs und deren Vor- und Nachteile berichten. Mehr über ETFs und Fonds erfahren Sie beispielsweise hier. Besonders bei Einsteigern und langfristig orientierten Anlegern sind ETFs beliebt, weil sie das eigene Vermögen ohne viel Arbeit vermehren – aber ein Restrisiko bleibt.

Restrisiko bei Geldanlagen an der Börse

Auch, wenn sich ETFs für Anfänger eignen, sind sie nicht ganz ohne Risiko. "Auch damit investieren Anleger in Aktien, nur dass diese in Fonds gebündelt werden", sagt Markus Jordan, Geschäftsführer des Anlegerportals ExtraETF. Daher gebe es dort grundsätzlich auch die gleichen Risiken. "Bei einer Konjunkturflaute zum Beispiel kann der Kurs fallen", so Jordan.

Nehmen Sie als Beispiel an, dass Sie einen Dax-ETF gekauft haben, also einen Indexfonds, der den deutschen Leitindex abbildet. Steigt der Dax um fünf Prozent, dann steigt auch ein entsprechender ETF. Wenn der Kurs nur von einem im Dax enthaltenen Unternehmen sinkt, wirkt sich das auf die Gesamtperformance des Dax nur minimal aus. Kommt die Weltwirtschaft unter Druck und die Kurse von allen Unternehmen fallen, dann sinken auch die Indizes und mit ihnen alle Index-Fonds.

Aber: sinkende Kurse bedeuten noch lange keine Verluste. Erst durch den Verkauf der Wertpapiere, die unter dem Einstiegspreis stehen, werden aus Buchverlusten sogenannte realisierte Verluste. Damit es nicht dazu kommt, empfehlen wir Ihnen folgende fünf Tipps.

Tipp 1: Große Streuung

Diversifizieren sei wichtig, sagt Gerrit Fey. Er leitet beim Deutschen Aktieninstitut den Fachbereich Kapitalmärkte. Das gehe natürlich mit einzelnen Aktien, aber gerade bei kleinen Anlagesummen seien Aktienfonds oder ETFs besser geeignet. Mit ETFs fließt das Geld der Anleger gleichzeitig in viele Aktien statt in wenige. Die Streuung ist damit größer und das Risiko vor Verlusten geringer.

Wenn die Wertpapiere aus unterschiedlichen Branchen und Regionen sind, werden sich diese wahrscheinlich nicht vollständig gleich entwickeln“, sagt Fey. "Wer breit streut, nimmt an der durchschnittlichen Entwicklung des gesamten Aktienmarktes teil." In ETFs auf den MSCI World oder den FTSE Developed Countries stecken zum Beispiel die Wertpapiere von mehr als tausend Firmen verschiedenster Branchen und Länder.

Tipp 2: Langer Zeithorizont

Die Zeit spielt für Anleger neben Geduld an der Börse die wichtigste Rolle. Die Kursschwankungen von Aktien und ETFs unterliegen den Gesetzen der Börse. Über einen langen Zeithorizont werden Kursschwankungen weniger riskant.

Statistiken zeigen, dass in der Vergangenheit das Risiko von Verlusten gesunken ist, je länger Anleger investiert haben. Das Verbraucherportal Finanztip hat zum Beispiel errechnet, dass eine Investition in den MSCI World nach 15 Jahren immer einen Gewinn gebracht hat.

Tipp 3: Richtiger Einstiegszeitpunkt

"Am Aktienmarkt ist fürs Anlegen eigentlich immer der richtige Zeitpunkt, wenn man lange dabei bleibt", erklärt Fey. Langfristig zeige die Entwicklung der Aktienmärkte in der Vergangenheit immer aufwärts. Hinzu kommt: das Schwanken der Kurse lässt sich nutzen, um noch höhere Renditen zu erzielen, nämlich dann, wenn die Kurse besonders niedrig stehen. Das ist bei starken Marktkorrekturen oder in Crashs der Fall.

Haben Anleger nur kleine Summen übrig, können sie auch einen Sparplan einrichten, mit dem regelmäßig ETF-Anteile gekauft werden. "Mit einem Sparplan investieren Anlegerinnen und Anleger in guten und schlechten Zeiten", so Fey. Zwar sinke dabei die Rendite, weil auch in guten Zeiten Anteile gekauft werden, aber gleichzeitig sinke auch das Risiko, Verluste einzufahren.

Tipp 4: Klumpenrisiko vermeiden

Sogenannte Klumpenrisiken entstehen, wenn Anleger ausschließlich auf Aktien eines Landes setzen, zum Beispiel auf Dax-40-Werte. Auch die Konzentration auf amerikanische Technologiewerte wie Apple, Google oder Facebook wirkt sich negativ aus, wenn diese Branche in der Gunst der Anleger sinkt. Auch die Performance von Themen-ETFs wie Künstlicher Intelligenz (KI) oder Wasserstoff kann schlechte Ergebnisse bringen, wenn der Sektor an der Börse unter Druck gerät.

"Viele Anleger haben das nicht auf dem Schirm, wenn sie sich ein Portfolio aus verschiedenen ETFs zusammenstellen. Sie achten dann nicht auf die Zusammensetzung der Indexfonds, so kann unbewusst ein Klumpenrisiko entstehen", sagt Jordan. Besser ist es, auch bei ETFs auf eine breite Streuung nach Ländern, Branchen und Unternehmensgrößen zu achten.

Tipp 5: Ausstieg planen

Grundsätzlich gilt: Wer sein Geld bald benötigt, sollte es weder in Aktien noch in Fonds oder ETFs investieren. "Dann kommt man nicht in Verlegenheit, zum falschen Zeitpunkt aussteigen zu müssen", so Jordan. Die größte Herausforderung für Anleger ist es, Verluste beispielsweise in einem Crash auszusitzen. Aus Angst heraus sollte niemand verkaufen. "Dann hat man als nächstes das Problem, wann der richtige Zeitpunkt zum Wiedereinstieg ist, um die Verluste wieder auszugleichen."

Jordan rät deshalb auch von einer Stopp-Loss-Einstellung im Depot ab, die an einer bestimmten Kursmarke automatisch verkauft. Wenn Anleger beherzigen, dass sie über einen langen Zeitraum von zehn oder mehr Jahren an der Börse investieren, spielt der Ausstiegszeitpunkt nur noch eine untergeordnete Rolle.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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