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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vergütungsanspruch Wie Sie den Ausgleich für Überstunden richtig berechnen
Wer mehr arbeitet, als er vertraglich müsste, kann dafür mitunter einen finanziellen Ausgleich verlangen. Doch wie viel schuldet Ihnen Ihr Chef überhaupt? Wir zeigen Ihnen, wie Sie es berechnen.
Arbeitszeit gegen Geld – so lautet der Deal, den Menschen eingehen, wenn sie sich von einem Unternehmen anstellen lassen. Ist der Zeitaufwand größer als vereinbart, können sie oft auch auf mehr Geld hoffen.
Doch wie viel mehr Gehalt bringen Überstunden tatsächlich? Wie kann ich die Vergütung berechnen? Und werden Überstunden immer bezahlt oder muss ich dafür Voraussetzungen erfüllen? Unser Überblick liefert die Antworten.
Überstunden berechnen: Wie finde ich die Vergütung heraus?
Um herauszufinden, wie Überstunden in Ihrem Job vergütet werden, sollten Sie einen Blick in Ihren Tarif- oder Arbeitsvertrag werfen. Auch eine Betriebsvereinbarung kann Aufschluss darüber geben, wie Überstunden abgegolten werden.
- Überstunden während der Schwangerschaft: Ist das erlaubt?
Finden Sie keine solche Passage, können Sie trotzdem einen gesetzlichen Anspruch auf finanziellen Ausgleich haben. Wann das der Fall ist, lesen Sie hier.
Wichtig: Überstunden können Sie sich nur dann auszahlen lassen, wenn der Arbeitgeber die Mehrarbeit angeordnet oder sie stillschweigend geduldet hat. Für Überstunden aus eigenem Antrieb können Sie keine Bezahlung verlangen. Außerdem müssen Überstunden dokumentiert sein.
Wie berechne ich den Lohn für eine Überstunde?
Grundsätzlich wird eine Überstunde genauso vergütet wie eine normale Arbeitsstunde. Eventuell kommen aber noch Zuschläge obendrauf, falls diese zuvor vereinbart wurden.
Werden Sie nicht auf Stundenbasis bezahlt, sondern beziehen ein Festgehalt, müssen Sie zunächst Ihren Stundenlohn ausrechnen, um zu erkennen, wie viel eine Überstunde wert ist. Dabei können Sie zwischen zwei Methoden und Formeln wählen.
Überstunden berechnen mit zwei Formeln
Bei der ersten Variante berechnen Sie Ihren Bruttostundenlohn, indem Sie Ihr Festgehalt durch 4,325 teilen. Das ergibt den Bruttolohn pro Woche. Das Ergebnis teilen Sie anschließend durch Ihre Arbeitsstunden pro Woche. So erhalten Sie Ihren Bruttostundenlohn.
Bruttostundenlohn = Bruttomonatsgehalt : 4,325 : Wochenstunden
- Beispiel: Nehmen wir an, Sie verdienen 3.000 Euro brutto im Monat und arbeiten 40 Stunden pro Woche. Dann beträgt Ihr Bruttostundenlohn nach dieser Formel 17,34 Euro.
Bei der zweiten Variante berechnen Sie Ihren Bruttostundenlohn, indem Sie Ihr dreifaches Festgehalt durch 13 Wochen teilen. Das ergibt wieder den Bruttolohn pro Woche. Das Ergebnis teilen Sie anschließend durch Ihre Arbeitsstunden pro Woche.
Bruttostundenlohn = Bruttomonatsgehalt x 3 : 13 : Wochenstunden
- Beispiel: Nehmen wir wieder an, Sie verdienen 3.000 Euro brutto im Monat und arbeiten 40 Stunden pro Woche. Dann beträgt Ihr Bruttostundenlohn nach der zweiten Rechenmethode 17,31 Euro.
Sie sehen: Beide Methoden führen in etwa zum gleichen Ergebnis. Sollten Ihnen laut Vertrag oder Betriebsvereinbarung noch Zuschläge zustehen, werden diese noch auf die Vergütung pro Stunde draufgeschlagen.
- Beispiel: Beträgt der Überstundenzuschlag 20 Prozent, kämen pro Stunde noch rund 3,50 Euro hinzu.
Gut zu wissen: Manche Verträge sehen vor, dass Überstunden mit dem normalen Gehalt abgegolten werden. Eine solche Klausel ist nur rechtens, wenn klar erkennbar ist, um wie viele Stunden es genau geht und Leistung und Gegenleistung in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen.
Wie viel Steuern werden von Überstunden abgezogen?
Lassen Sie sich Ihre Überstunden auszahlen, wird diese Vergütung wie normaler Lohn behandelt. Sie ist also nicht steuerfrei, sondern kann mitunter sogar dafür sorgen, dass Sie in einen höheren Steuertarif rutschen, weil Ihr Jahreseinkommen steigt.
- Eigene Recherche
- arbeitsrechte.de: "Wie Sie angesammelte Überstunden richtig berechnen"
- anwalt.org: "Überstunden berechnen: Welcher Ausgleich steht Ihnen zu?"