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Befristeter Arbeitsvertrag: Freistellung zur Jobsuche? | Arbeitsrecht


Befristeter Vertrag
Wann dürfen Arbeitnehmer zur Jobsuche freigestellt werden?

Von dpa
Aktualisiert am 10.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Bekomme ich zur Stellensuche frei?Vergrößern des Bildes
Verhandlungen über Freistellung: Wie oft darf der Arbeitnehmer für Vorstellungsgespräche freigestellt werden? (Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa/dpa)

Wenn ein befristeter Vertrag ausläuft, wollen Arbeitnehmer so schnell wie möglich eine neue Stelle finden. Doch wann haben sie Zeit für Bewerbungsgespräche?

Rückt das Ende eines befristeten Arbeitsverhältnisses näher, stehen für Beschäftigte häufig zahlreiche Termine an. Schließlich müssen sie sich um eine neue Anstellung kümmern und haben dafür Gespräche mit dem Arbeitsamt oder Job-Interviews. Aber wann ist dafür Zeit, wenn die Beschäftigten noch bei ihrem bisherigen Arbeitgeber arbeiten müssen?

Muss ihr Arbeitgeber Sie zur Stellensuche freistellen?

Ja. Wie Johannes Schipp, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Gütersloh, erklärt, ergebe sich das Recht auf eine Freistellung zur Stellensuche bei auslaufendem Arbeitsvertrag nach herrschender Auffassung aus Paragraf 629 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Und zwar unabhängig davon, ob Beschäftigte vom Arbeitgeber eine Kündigung erhalten haben oder ob ihr Vertrag endet.

Konkret ist dort festgelegt, dass der Arbeitgeber Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern während der Kündigungsfrist Freizeit zur Stellensuche gewähren muss. Der Anspruch auf Freistellung gilt dabei nicht nur für ein konkretes Vorstellungsgespräch, sondern etwa auch für Termine bei der Agentur für Arbeit oder bei einer Jobvermittlung.

Wie viele Vorstellungsgespräche sind zulässig?

"Der Anspruch auf Vergütungszahlung während dieser Zeit ist zudem in einer ganz allgemeinen Regelung im Gesetz zu finden", erklärt der Fachanwalt weiter. Paragraf 616 im Bürgerlichen Gesetzbuch besagt nach seinen Worten, dass Beschäftigte unter Entgeltfortzahlung freigestellt werden, wenn sie vorübergehend ohne eigenes Verschulden an der Ausübung ihrer Dienste verhindert sind. "Das gilt eben auch bei Gelegenheiten wie Bewerbungsgesprächen für die Stellensuche."

Wie häufig der Arbeitgeber einer Freistellung für solche Termine zustimmen muss, lässt sich nicht pauschal sagen. Schipp zufolge ist bei einem befristeten Arbeitsverhältnis, das über längere Zeit besteht, auch vorstellbar, dass der Arbeitgeber "fünf Vorstellungsgespräche geballt in einer Woche" hinnehmen muss.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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