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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verdienst So schaffen Sie eine Rente von 2.300 Euro im Monat
In Rente ohne Geldsorgen – das wünschen sich viele. Mit 2.300 Euro im Monat dürften viele diesem Ziel nahe kommen. Doch wer kann mit einer solchen Zahlung rechnen?
Wer im Alter ohne finanzielle Sorgen leben will, muss im Erwerbsleben bereits viel dafür tun. Vor allem sollte er überdurchschnittlich viel Geld verdienen. Denn die sogenannte Standardrente, die Sie bekommen würden, wenn Sie 45 Jahre immer durchschnittlich verdient hätten, liegt bei 1.692 Euro im Monat. Doch selbst die schafft der deutsche Durchschnittsrentner nicht.
Laut dem Rentenversicherungsbericht 2023 kamen Männer im Westen Ende 2022 auf durchschnittlich 1.382 Euro brutto im Monat, die Durchschnittsrentnerin lediglich auf 797 Euro. Im Osten erreichten Männer im Schnitt 1.356 Euro, Frauen 1.135 Euro.
Eine Rente von 2.300 Euro wäre für die meisten Deutschen also eine sehr gute Altersversorgung. Wie viel Sie während Ihres Berufslebens dafür verdienen müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
So berechnet sich die monatliche Bruttorente
Alles beginnt mit der sogenannten Rentenformel. Sie setzt sich aus vier Größen zusammen, die – multipliziert – Ihre individuelle Rente ergibt:
Rentenformel
Monatliche Bruttorente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor
Der sogenannte Rentenwert ist seit 2023 im Westen und Osten gleich und beträgt 37,60 Euro. Die Bundesregierung legt diesen Wert mit Zustimmung des Bundesrats immer zum 1. Juli eines Jahres fest. Er gibt an, wie viel Rente Sie bekommen, wenn Sie ein Jahr lang genau durchschnittlich verdient haben.
Der Zugangsfaktor und der Rentenartfaktor haben beide den Wert 1, wenn Sie nicht vorzeitig in Rente gehen und es sich um die normale Altersrente handelt. Was passiert, wenn Sie vor der Regelaltersgrenze in Rente gehen, lesen Sie hier.
Wann bekomme ich 2.300 Euro Rente im Monat?
Eine Bruttorente von genau 2.300 Euro im Monat erhalten Sie folglich, wenn Sie beim derzeitigen Rentenwert 61,17 Rentenpunkte gesammelt haben. Rentenpunkte ist ein anderer Begriff für Entgeltpunkte.
Setzen wir 45 Versicherungsjahre voraus, müssten Sie also 1,3593 Rentenpunkte pro Jahr erzielen. In Bruttogehalt übersetzt bedeutet das, Sie müssten knapp anderthalbmal so viel wie das jährliche Durchschnittsentgelt verdienen. Konkret:
- monatlich 5.138 Euro im Westen
- monatlich 5.067 Euro im Osten
Denn die Rentenpunkte pro Jahr berechnen sich nach folgender Formel:
Jahresbruttoeinkommen / Durchschnittsentgelt = Rentenpunkte pro Jahr
Das Durchschnittsentgelt bildet ab, wie viel der Durchschnitt aller Sozialversicherten brutto im Jahr verdient. Es wird jedes Jahr neu berechnet. Für 2024 gibt es bisher nur einen vorläufigen Wert. Er liegt bei 45.358 Euro im Westen und 44.732 Euro im Osten.
Viele schaffen keine 45 Versicherungsjahre
Das monatliche Bruttogehalt, das für 2.300 Euro Rente nötig wäre, gilt wohlgemerkt nur, wenn Sie 45 Versicherungsjahre erreichen. Doch viele kommen gar nicht auf diese Zahl. So kamen männliche Rentner im Westen am 31. Dezember 2022 auf durchschnittlich 40,8 Beitragsjahre, Frauen lediglich auf 29,3. Im Osten zählten die Männer im Schnitt 44,3 Beitragsjahre, Frauen 41,8.
Zahlen Sie weniger als 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung ein, müsste Ihr monatliches Bruttogehalt also noch höher ausfallen, um eine Rente von 2.300 Euro zu erreichen. Und Achtung: Wenn Sie das geschafft haben, gehen von der Bruttorente noch Beiträge zur Sozialversicherung und Steuern ab. Lesen Sie hier, wie viel Steuern Sie bei einer Rente von 2.000 Euro zahlen müssen.
So bessern Sie Ihre Rente auf
Bevor Sie jetzt angesichts der Rechnung verzweifeln und eine auskömmliche Rente für utopisch halten: Es gibt einen Ausweg. Private Altersvorsorge heißt die Lösung.
Am besten funktioniert das, wenn Sie dem Aktienmarkt eine Chance geben. Das geht bereits ab kleinen monatlichen Beträgen. Können Sie das Geld noch mindestens 15 Jahre für sich arbeiten lassen, empfiehlt sich ein weltweit streuender Aktien-ETF. Das sind Investmentfonds, die einen Index wie zum Beispiel den MSCI World eins zu eins nachbilden (mehr dazu lesen Sie hier).
Sie investieren damit auf einen Schlag in Hunderte Unternehmen auf der ganzen Welt. Das ist deutlich risikoärmer, als sein Geld in einzelne Aktien zu stecken. Und dank des langen Anlagezeitraums können Sie Krisen einfach aussitzen. Lesen Sie hier, wie Sie ganz konkret jeden Monat Geld in einen ETF investieren.
- Rentenversicherungsbericht 2023
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales