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Riester-Rente enttäuscht: Viele bekommen nur mickrige Erträge


Auszahlungsstatistiken zeigen
Riester-Rente bringt nur ein "mickriges Taschengeld"

Von t-online, phh

20.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Walter Riester, ehemaliger Bundesarbeitsminister der SPD, im Jahr 2022: Damals ging eine neue Form der privaten Altersvorsorge an den Start, die Riester-Rente.Vergrößern des Bildes
Namensgeber für die Zusatzrente: Der ehemalige Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) gilt als Erfinder der Riester-Rente. (Quelle: Thomas Koehler/imago-images-bilder)
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Die Riesterrente sollte bei ihrer Einführung vor Altersarmut schützen. Doch nun zeigt sich bei der Auszahlung, dass nicht mehr als ein Taschengeld herausspringt.

Die Riester-Rente, die im Jahr 2002 als staatlich geförderte "Zusatz-Rente" eingeführt wurde, bringt ihren Versicherten im Alter laut Bundesfinanzministerium durchschnittlich nur 132 Euro im Monat. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf erste Auszahlungsstatistiken der Behörde.

Demnach erhielten Ende 2022 bereits über eine Million Menschen Leistungen aus der Riester-Rente. Doch mit einem Schnitt von nur 1.581,12 Euro im Jahr fallen diese oft geringer aus als erhofft.

Die Auszahlungsstatistiken zeigen zudem, dass 80,4 Prozent der Betroffenen weniger als 2.000 Euro im Jahr erhalten. Fast ein Drittel bekommt sogar weniger als 500 Euro pro Jahr – das entspricht monatlich höchstens 40 Euro. Nur knapp mehr als ein Prozent erhält mindestens 10.000 Euro pro Jahr.

Gewinn unterhalb der Inflationsrate

Das Finanzministerium begründet die niedrigen Auszahlungsbeträge mit der kurzen Ansparphase und gibt an, dass man bei zukünftigen Auswertungen von höheren Beträgen ausgeht. Finanzexperten kritisieren aber schon seit Längerem, dass die Renditen der Riester-Rente sehr niedrig ausfallen.

Eine Studie von "Finanzwende Recherche" zeigt auf, dass alle angebotenen Riester-Verträge für das Jahr 2023 weniger als zwei Prozent Gewinn erzielen und somit unterhalb der langjährigen Inflationsrate liegen.

Zu "Bild" sagte der Finanz- und Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein: "Die Zahlen des Finanzministeriums zeigen, dass die Riester-Rente nur zu einem mickrigen Taschengeld führt. Ein Sparer muss fast 100 Jahre alt werden, damit der Vertrag keinen Verlust macht."

Comeback der gesetzlichen Rentenversicherung

Parallel dazu haben Versicherte im Jahr 2022 so viel freiwillig in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt wie nie zuvor – rund 1,09 Milliarden Euro –, um Rentenminderungen auszugleichen. Matthias W. Birkwald, Rentenexperte der Linken, sieht darin einen Rückgriff auf die Möglichkeiten der gesetzlichen Rente wegen enttäuschender Renditen bei der Riester-Rente und ähnlichen Modellen. Birkwald kommentiert: "Die Riester-Rente ist gescheitert." Das Vertrauen der Menschen liege bei der Deutschen Rentenversicherung.

Verwendete Quellen
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