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Riester-Rente: Für wen ist sie sinnvoll? Wann sie sich lohnt


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Sinnvoll oder sinnlos?
Wann sich die Riester-Rente noch lohnt


Aktualisiert am 26.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Zwei Frauen sichten Dokumente: Ob sich die Riester-Rente für Sie lohnt, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab.Vergrößern des Bildes
Zwei Frauen sichten Dokumente: Ob sich die Riester-Rente für Sie lohnt, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. (Quelle: Brothers91/getty-images-bilder)
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Mit der Riester-Rente können Sie staatlich gefördert fürs Alter vorsorgen. Doch sie ist als unrentabel verschrien. Für wen sie trotzdem lukrativ sein kann.

Die gesetzliche Rente reicht vielen im Alter nicht aus. Eine Möglichkeit, zusätzlich vorzusorgen, ist die Riester-Rente. Dabei erhalten Sie vom Staat Zulagen und Steuervorteile, wenn Sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Trotzdem gilt diese Art der privaten Altersvorsorge als unrentabel. Stimmt das?

Riester-Rente: Wann ist sie sinnvoll?

Trotz ihres schlechten Rufs kann die Riester-Rente für bestimmte Personen sinnvoll sein. Das gilt vor allem für Geringverdiener mit vielen Kindern, da der Staat dann besonders viele Zulagen gewährt. Zusätzlich zur Grundzulage in Höhe von 175 Euro pro Jahr erhalten Riester-Sparer mit Kindern noch Kinderzulagen – für jedes vor 2008 geborene Kind 185 Euro pro Jahr, für ab 2008 geborene Kinder 300 Euro. Das kann sich rentieren. Mehr zur Kinderzulage lesen Sie hier.

Voraussetzung für die vollen Zulagen ist, dass Sie mindestens vier Prozent Ihres rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens abzüglich der Zulagen in den Riester-Vertrag einzahlen, maximal 2.100 Euro. Für Arbeitnehmer ist das rentenversicherungspflichtige Einkommen und das Bruttoeinkommen pro Jahr meist dasselbe. Mehr dazu, wie die Riester-Rente funktioniert, lesen Sie hier.

Auch Arbeitnehmern, die keinen Zugang zu einer betrieblichen Altersvorsorge haben, kann die Riester-Rente helfen, zusätzliche Rentenansprüche aufzubauen. Gleiches gilt für manche Selbstständige, die die staatliche Förderung nutzen können. So sind zum Beispiel Handwerker, Lehrkräfte, Hebammen und Künstler unmittelbar förderberechtigt, da sie in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind.

Riester-Rente – ja oder nein? Faustformel hilft

Ob die Riester-Rente für Sie sinnvoll ist, lässt sich auch mithilfe einer Daumenregel ermitteln: Sie lohnt sich, wenn Ihr Eigenbeitrag nicht höher ist als ein Drittel der insgesamt eingezahlten Summe.

Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie haben 2023 30.000 Euro brutto verdient und haben drei Kinder, die ab 2008 geboren sind. Dann fließen bei voller Zulage bis Ende 2024 insgesamt 1.200 Euro in Ihren Riester-Vertrag. 1.075 Euro kamen vom Staat, da Sie neben der Grundzulage in Höhe von 175 Euro noch dreimal die Kinderzulage über 300 Euro erhalten haben. Da die Zulagen Ihren Eigenbeitrag senken, zahlen Sie selbst nur noch 125 Euro, um auf die nötigen 1.200 Euro zu kommen. Ihr Eigenbeitrag entspricht damit nur noch gut einem Zehntel der insgesamt eingezahlten Summe. Riestern lohnt sich in diesem Fall.

Für wen sich Riestern weniger lohnt

Wer hingegen gut verdient und keine Kinder hat, profitiert mehr vom Steuervorteil als von den Zulagen. Der Anlagebetrag lässt sich nämlich bei der Einkommensteuererklärung als Sonderausgabe absetzen. Allerdings wird er noch mit den Zulagen verrechnet.

Sie profitieren also nur von dem Teil des Steuervorteils, der nach Abzug aller Zulagen übrig bleibt. Da der Anlagebetrag zudem auf 2.100 Euro gedeckelt ist, ist auch die Höhe des Steuervorteils begrenzt. Für Gutverdiener ergibt sich wegen des progressiven Einkommensteuertarifs zwar in absoluten Zahlen eine höhere Ersparnis als für Menschen mit geringerem Verdienst, der Effekt ist aber vergleichsweise klein, wenn man das gesamte Einkommen betrachtet.

Für Personen mit höherem Einkommen ist Riester daher in der Regel weniger sinnvoll. Dank ihres finanziellen Spielraums können sie zudem größere Risiken eingehen und länger auf einen Teil ihres Geldes verzichten. So fällt es ihnen zum Beispiel leichter, größere Summen am renditestärkeren Aktienmarkt zu investieren, wo man das Geld idealerweise mindestens 15 Jahre für sich arbeiten lassen sollte.

Auch für Durchschnittsverdiener ohne Kinder ist die Riester-Rente nicht besonders lukrativ, da Sie weder in besonderem Maße von den Zulagen noch vom Steuervorteil profitieren.

Das größte Problem beim Riestern ist allerdings, dass sich mittlerweile kaum noch Verträge abschließen lassen. Allerdings soll die private Altersvorsorge bald reformiert werden. Das Finanzministerium arbeitet derzeit an einem Gesetzesentwurf. Lesen Sie hier, welche Reformvorschläge es gibt.

Verwendete Quellen
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