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Riester-Reform: FDP-Politiker gibt Details zu Altersvorsorgedepot bekannt


Riester-Reform
Finanzministerium nennt Details zu neuer Altersvorsorge


Aktualisiert am 01.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium: Der FDP-Politiker erklärt, wie die private Vorsorge erneuert werden könnte.Vergrößern des Bildes
Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium: Der FDP-Politiker erklärt, wie die private Vorsorge reformiert werden könnte. (Quelle: dts Nachrichtenagentur/imago-images-bilder)

Bis zum Herbst soll der Gesetzentwurf für die Reform der privaten Altersvorsorge stehen. FDP-Staatssekretär Florian Toncar hat nun Details verraten.

Teure Produkte, mickrige Renditen – das ist die Bilanz vieler Riester-Rentenverträge. Dabei wäre eine Möglichkeit, privat ertragreich für den Ruhestand vorzusorgen, für viele Deutsche wichtig. Denn auch die gesetzliche Rente steht unter Druck und wird allein nicht reichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten.

Schon länger arbeitet die Ampelkoalition daher an einer Reform der privaten Altersvorsorge – und damit an einer Ablöse der Riester-Rente. Nach Aussagen von Finanzminister Christian Lindner (FDP) soll der Gesetzentwurf im September oder Oktober im Bundestag beraten werden können. Geplant ist dabei unter anderem ein persönliches Altersvorsorgedepot. Wie das funktionieren soll, hat Staatssekretär Florian Toncar nun im Gespräch mit dem digitalen Vermögensverwalter Growney verraten.

Steuerfreie ETF-Sparpläne und Zulagen

Demnach will die Bundesregierung steuerfreie Sparpläne auf Wertpapiere möglich machen – also auf ETFs, Fonds, Aktien und Anleihen. Dabei sollen zum einen die Einzahlungen von der Steuer absetzbar werden, zum anderen soll die Abgeltungssteuer auf Erträge in der Sparphase komplett wegfallen. Außerdem werde es wie bei der aktuellen Riester-Rente staatliche Zulagen geben.

"Wir setzen weiterhin auf die bisherige Fördersystematik mit steuerlicher Förderung über Zulagen und Sonderausgabenabzug und nachgelagerter Besteuerung in der Auszahlungsphase. Damit halten wir an einem System fest, bei dem untere Einkommensgruppen, Berufseinsteiger und Eltern von Kindern besonders hohe Förderquoten erreichen können", sagte Toncar. Konkrete Zahlen zur Höhe der staatlichen Zuschüsse und der Höchstgrenze für steuerfreie Einzahlungen nannte er nicht.

Nachgelagerte Besteuerung bedeutet, dass die Erträge erst in der Auszahlungsphase mit dem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert werden. Dieser ist während des Ruhestands in der Regel niedriger als während des Erwerbslebens. Lesen Sie hier, wie die Besteuerung von ETF-Sparplänen bisher funktioniert.

Höhere Renditen ermöglichen

Um von der staatlichen Förderung profitieren zu können, müssen die Sparpläne in einem zertifizierten Altersvorsorgedepot liegen. Wer also zum Beispiel bereits einen ETF-Sparplan besitzt, muss das Geld daraus womöglich erst umschichten.

"Als Vertragspartner und damit depotführende Stelle fungiert der jeweilige Anbieter", so Toncar. "Auch Lebensversicherer können das Altersvorsorgedepot als fondsgebundene Lebensversicherung ohne Garantie und mit Verrentungsoption anbieten." Ohne Garantie meint, dass Anbieter nicht mehr garantieren müssen, später mindestens die eingezahlten Beiträge auszuzahlen. Was zunächst wie eine Verschlechterung klingt, ermöglicht es Anbietern, das Geld stärker in Aktien anzulegen – und damit langfristig höhere Renditen zu erwirtschaften.

Was geschieht mit alten Riester-Verträgen?

Neben dem Altersvorsorgedepot soll es aber weiterhin Produkte mit Garantie geben, bei denen 80 oder 100 Prozent des angesparten Kapitals zu Beginn der Auszahlungsphase zur Verfügung stehen. Diese Variante sei für Altersvorsorgende gedacht, die einen hohen Wert auf Sicherheit legen. Wer bereits einen Riester-Vertrag bespart, kann diesen so weiterführen wie bisher – oder auf ein neues Angebot umschwenken.

Ob der Gesetzentwurf des Finanzministeriums so durchgeht, ist allerdings unklar. Zunächst muss er mit den Koalitionspartnern von SPD und Grünen abgestimmt und dann von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden.

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