Laut interner Mail Elon Musk will wohl jede zehnte Stelle bei Tesla streichen
Harte Politik bei Tesla: Erst verweigert Musk das Homeoffice, nun will er im großen Stil Stellen streichen. Dabei lässt sich Musk offenbar vor allem von seinen Gefühlen treiben.
Es wird nicht ruhig um Elon Musk. Nachdem der Tesla-Chef mit seiner Kompromisslosigkeit beim Thema Homeoffice aufgefallen war, müssen jetzt offenbar viele Angestellte um ihre Jobsicherheit bangen. Denn laut einer internen Mail an die Führungskräfte des Konzerns will Musk jeden zehnten Job streichen.
Der Grund? Der Tesla-Chef habe ein "sehr schlechtes Gefühl", was die Wirtschaftsentwicklung angehe. Der US-Elektroautobauer müsse deswegen seine Belegschaft um rund zehn Prozent reduzieren. Die Überschrift der Mail war dagegen "Einstellungsstopp". Der Konzern äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema.
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Die Börse reagierte sofort auf die Meldung, die Tesla-Aktie geriet prompt unter Druck. Das Papier des Elektroautobauers rutschte auf Xetra um mehr als 4 Prozent wieder unter 700 Euro zurück. Zuletzt hatten sie sich deutlich erholt von ihrem Tief seit Sommer 2021 bei rund 580 Euro.
Erst am Mittwoch hatte Musk damit Schlagzeilen gemacht, dass er seiner Belegschaft Homeoffice untersagt hatte. Alle Mitarbeiter müssten mindestens 40 Stunden die Woche im Büro verbringen. "Wenn jemand nicht erscheint, müssen wir davon ausgehen, dass diese Person das Unternehmen verlassen hat", hieß es in dem Schreiben ohne freundliche Anrede mit der Betreffzeile "um superklar zu sein".
Tesla plante eigentlich große Einstellungsoffensive in Deutschland
Damit zeigt sich Musk noch einmal deutlich unnachgiebiger als die Konkurrenz in den USA. Andere große Techkonzerne, die ebenfalls um Talente in der Software-Entwicklung buhlen, waren zuvor in die Kritik geraten, da sie ihre Mitarbeiter perspektivisch drei Tage pro Woche im Büro sehen wollen.
Musk scheint auch hier einen Alleingang anzustreben. Dabei hatten viele Angestellte der großen FAANG-Konzerne, wie Apple, Google oder Meta (früher Facebook) bereits bei dreitägiger Präsenzpflicht mit Kündigungen gedroht. Hängt Musks harsche Präsenzpolitik womöglich also sogar mit den beabsichtigten Stellenkürzungen zusammen?
Das Unternehmen oder Musk äußerten sich zu keiner der beiden Mails. Bei Elon Musk, der sonst auf Twitter seine Meinung meist sehr offen teilt, herrscht seit einigen Tagen Funkstille. Dabei dürften viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nun einige offene Fragen haben.
So plante Tesla zuletzt etwa in Brandenburg eine große Einstellungsoffensive für seine neue Gigafabrik. Hier kündigte der Autobauer zuletzt an, rund 12.000 Mitarbeiter zu beschäftigen und etwa 500.000 Fahrzeuge jährlich zu bauen.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters