30,9 Prozent Erzeugerpreise steigen seit Kriegsbeginn deutlich
Der Krieg in der Ukraine hat die Produzentenpreise in Deutschland auf einen neuen Höchststand getrieben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verteuerten sie sich um 30,9 Prozent.
Die Erzeuger in Deutschland müssen im März erneut deutlich mehr für wichtige Grundprodukte bezahlen – dabei erlebten die Preise bereits in den vergangenen Monaten einen starken Auftrieb.
Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Produzentenpreise um 30,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das ist ein Rekord seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Analysten hatten einen etwas geringeren Preisschub von im Mittel 30 Prozent erwartet.
Im Vergleich zum Vormonat nahmen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 4,9 Prozent zu. In dieser Betrachtung wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Die Daten spiegeln laut dem Statistischen Bundesamt bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider.
Erdgas 145 Prozent teurer als im Vorjahr
Hauptverantwortlich für den Preisschub sei weiter die Entwicklung bei Energie. Diese war im März 84 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Erdgas war sogar 145 Prozent teurer. Hohe Preissteigerungen gab es zudem bei Vorleistungsgütern, hier vor allem bei Metallen, Dünge- und Futtermitteln sowie Verpackungen aus Holz.
Die Erzeugerpreise wirken sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone liegt die Inflation derzeit deutlich über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent. Während die Europäische Zentralbank nur zögerlich aus ihrer ultralockeren Geldpolitik aussteigt, hat die US-Notenbank den Zinssatz bereits im März angehoben und eine Reihe von weiteren Erhöhungen in Aussicht gestellt.
- Nachrichtenagentur dpa