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DIHK: 250.000 deutsche Arbeitsplätze hängen an Russlandexporten


DIHK-Einschätzung
250.000 deutsche Arbeitsplätze hängen an Russlandexporten

Von t-online, fho

03.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Auto-Produktion (Symbolbild): Der Ukraine-Krieg könnte Materialengpässe und Lieferprobleme weiter verschärfen.Vergrößern des Bildes
Auto-Produktion (Symbolbild): Der Ukraine-Krieg könnte Materialengpässe und Lieferprobleme weiter verschärfen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Sanktionen gegen Russland werden auch die deutsche Wirtschaft treffen. Die Industrie- und Handelskammern senkt deshalb seine Exportprognose für 2022. Bis zu 250.000 deutsche Arbeitsplätze könnten betroffen sein.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat kappt angesichts des Ukraine-Kriegs seine Exportprognose. Das bisher erwartete deutsche Exportwachstum von sechs Prozent für 2022 sei nicht mehr zu schaffen, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier am Donnerstag.

Das könnte sich auch direkt auf deutsche Arbeitsplätze auswirken. Rund 250.000 Vollzeitstellen bei Unternehmen in Deutschland hingen von Exporten nach Russland ab. 2021 hätten sich die Ausfuhren nach Russland auf einen Wert von 26,6 Milliarden Euro summiert, so Treier. "In diesem Jahr wird es die so nicht mehr geben."

Große Sorge um Mitarbeiter

Insgesamt seien mehr als 3.600 deutsche Firmen mit Niederlassungen in Russland aktiv. Über 40.000 deutsche Betriebe unterhielten Geschäftsbeziehungen mit Russland.

Doch die wirtschaftlichen Beziehungen hatten sich schon vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verschlechtert. Im Vergleich zu 2012, also noch vor der Annexion der Krim und der daraus resultierenden Sanktionen, hat sich die Anzahl der Unternehmen mit Niederlassungen in Russland halbiert.

An der Pressekonferenz nahm auch Alexander Markus, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer, teil. Er selbst habe nach Aufforderung des Auswärtigen Amtes an alle Deutschen, die Ukraine verlassen. Täglich stehe er aber im Kontakt zu seinen Mitarbeitern. Seine Sorge um sie sei sehr groß, da Männer zwischen 18 und 60 derzeit das Land nicht verlassen dürfen und von der Armee eingezogen werden können.

Zwei Kolleginnen konnten seinen Erzählungen zufolge nach Deutschland fliehen. Die anderen berichten ihm von Nächten im Keller und langen Schlagen vor Lebensmittelgeschäften. Dennoch arbeite die Kammer weiter. Markus rechnet damit, dass der Ukraine-Krieg zu weiteren Unterbrechungen bei den Lieferketten sorgen wird.

Inflation wird 2022 noch steigen

Unabhängig vom Ukraine-Krieg beschäftigt die Unternehmen in Deutschland dieses Jahr vor allem die Inflation. In einer DIHK-Umfrage unter rund 2.700 grenzüberschreitend aktiven Unternehmen gaben 54 Prozent der Betriebe an, eine akute Zunahme von Handelshemmnissen zu spüren.

Die Daten stammen aus der ersten Februar-Hälfte und damit noch vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Zum Vergleich: 2017 hatte nicht einmal ein Drittel der Firmen über eine Verschlechterung geklagt.

Die Firmen klagten schon Anfang Februar vor allem über hohe Energiepreise. Das würde sich durch den Krieg noch weiter verschärfen, so Treier. Darüber hinaus geht er davon aus, dass sich auch Lieferprobleme und Materialengpässe noch verstärken. Diese waren schon in der Coronakrise vermehrt zur Herausforderung geworden und auch mit der Pandemie selbst habe die Wirtschaft noch zu kämpfen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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