Beliebter als gedacht So viele Menschen gehen bereits mit 63 Jahren in Rente
Das hatte sich die Bundesregierung anders vorgestellt: Die Rente mit 63 ist populärer als gedacht. Die Kosten für die Rentenversicherung steigen bald auf mehr als drei Milliarden Euro.
Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland nutzen die Möglichkeit, bereits mit 63 Jahren in Rente zu gehen. Im vergangenen Jahr bewilligte die Deutsche Rentenversicherung (DRV) insgesamt 254.337 Anträge auf die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.
Seit Einführung der Rente mit 63 im Jahr 2015 haben damit insgesamt 1,74 Millionen Versicherte von der Option Gebrauch gemacht – rund 340.000 Menschen mehr als von der Bundesregierung ursprünglich erwartet. In einer ersten Kalkulation ging die Regierung noch davon aus, dass jährlich rund 200.000 Menschen die Rente in Anspruch nähmen.
Kosten im Milliardenbereich
Die Folge: höhere Kosten für die DRV. Im Frühjahr würden die Gesamtausgaben auf mehr als drei Milliarden Euro steigen, so der Zeitungsbericht. Je Monat erhielten die betroffenen Rentner im Schnitt 1.547 Euro.
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Die Rente mit 63 Jahren ist eine Form der Frührente. Im Regelfall können Arbeitnehmer – abhängig vom Geburtsjahr – erst ab 65 Jahren in Rente gehen. Das ist die sogenannte Regelaltersgrenze, die in den kommenden Jahren auf 67 Jahre steigt.
Wer davor in Rente gehen möchte, muss eigentlich hohe Abschläge in Kauf nehmen. Doch die Rente mit 63 stellt dabei eine Ausnahme dar. Haben Arbeitnehmer mindestens 45 Jahre Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt, fallen die Abschläge weg. Daher rührt auch der offizielle Name der Rente mit 63: "Rente für langjährige Versicherte". Mehr zur Rente mit 63 und wie Sie sie beantragen erfahren Sie hier.
- "Bild"-Zeitung: "Rente mit 63 immer beliebter"