Abhängigkeit von Trump? Rheinmetall-Chef zerstreut Bedenken zu US-Kampfjet

Die Unberechenbarkeit der Trump-Regierung hat auch in Deutschland Angst ausgelöst. Wenn es nach dem Rheinmetall-Chef geht, setzt die Bundesregierung trotzdem auf US-Jets.
Rheinmetall-Chef Armin Papperger hat vor einer Abbestellung der US-Kampfjets F35 für die Bundeswehr gewarnt. "Ich glaube, dass das sogar gefährlich ist", sagte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des Deutschlandfunks. Man habe kein vergleichbares Kampfflugzeug, die Amerikaner könnten dann Deutschland als unzuverlässig einstufen.
Wie Papperger sagt, sollte man mit den USA reden "und jetzt nicht irgendwo noch Feuerchen schüren nebenbei". "Ich glaube, dass diese Diskussion falsch ist." Rheinmetall ist an der Produktion des Jets beteiligt. Deutschland hat 35-Jets für rund zehn Milliarden Euro bestellt.
Know-How bleibe in Deutschland
Die Debatte über eine Abbestellung war aufgekommen, da die Software des Tarnkappenjets von den USA aus gesteuert werden könne – was laut Kritikern der US-Regierung eine Möglichkeit gibt, die deutschen Flugzeuge auch aus der Ferne abzustellen. Papperger ließ das aber nicht gelten. "Ich kann Ihnen sagen, dass wir im Bereich der IT in unserem Werk hier – das ist ja das Hauptteil der F-35 – sehr, sehr viel Know-How von den Amerikanern bekommen haben." Er verwies zudem darauf, dass bei einer Stornierung die Firmen kompensiert werden müssten.
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Dies gelte für den Hauptlieferanten Lockheed. Auch Rheinmetall investiere 500 Millionen Euro in ein Werk. Zudem sei klar, dass man die USA in der Rüstung zurzeit nicht vollständig ersetzen könne.
Papperger rechnet mit Gewinnen in den kommenden Jahren
Papperger gehe davon aus, dass sich die demokratischen Parteien in Deutschland auf eine Reform der Schuldenbremse für die Verteidigung einigen würden. Wenn die europäischen Staaten die Ausgaben auf 2,5 bis drei Prozent der Wirtschaftsleistung steigern würden, stünden etwa allein im Jahr 2030 rund eine Billion Euro für das Militär zur Verfügung.
Zudem könne man über größere Stückzahlen in der Produktion Einsparungen erreichen. Als Beispiel nannte er eine Bestellung von etwa 1500 Kampfpanzern, deren Herstellung man über viele Staaten verteilen könne.
- Nachrichtenagentur Reuters