Betrugsvorwurf Deutsche Post hat in Italien Ärger mit der Steuerfahndung
Die Deutsche Post kämpft mit einem Steuerskandal in Italien. Ein Subunternehmen von DHL soll mutmaßlich Mehrwertsteuern und Sozialabgaben nicht an den Fiskus abgeführt haben.
Steuerfahnder haben bei der italienischen Landesgesellschaft des Logistikunternehmens Deutsche Post DHL im Rahmen einer Steueruntersuchung Gegenstände im Wert von mehr als 20 Millionen Euro beschlagnahmt. Das geht aus juristischen Dokumenten hervor, über die mehrere Nachrichtenagenturen am Montag berichteten.
Die Steuerfahndung in Mailand erklärte, ein multinationaler Transport- und Logistik-Konzern sei nach Durchsuchungen unter anderem in Mailand von der Beschlagnahme mit einem Volumen von über 20 Millionen Euro betroffen. Durch ein kompliziertes Konstrukt von Subunternehmen, fiktiver Arbeitsverträge und nicht existierender Rechnungen seien Mehrwertsteuern und oft auch Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt worden. Mit Hilfe von Dutzenden kooperierenden Unternehmen seien im Laufe der Zeit die Arbeitskräfte von einem zum anderen transferiert worden, um vorgeschriebene Abgaben nicht zu machen.
DHL will mit Ermittlern kooperieren
DHL bestätigte die Untersuchungen. Das Unternehmen gehe davon aus, "dass es stets in voller Übereinstimmung mit den italienischen Steuergesetzen" gehandelt habe, sagte eine Sprecherin. Daher werde es mit den Ermittlern eingehend kooperieren, um die Vorwürfe aus dem Weg zu räumen.
Die Steuerbehörde in Mailand nannte indes nicht den Namen des von der Untersuchung betroffenen Konzerns, aus einem der offiziellen Dokumente geht aber die Italien-Gesellschaft der Post als Ziel der Ermittlungen hervor. Demnach seien auch zwei hochrangige Manager in dem Land in den Fokus der Ermittler geraten.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters