Streit vor Landgericht Manager Utz Claassen fordert Millionen von Maschmeyer
Streit unter Top-Managern: Der Fernsehlöwe Carsten Maschmeyer soll Millionen Euro Schadenersatz an seinen Ex-Geschäftspartner Utz Claassen zahlen. Doch auch Maschmeyer fordert Geld von Claassen.
Der unter anderem aus der Fernsehsendung "Die Höhle der Löwen" bekannte Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer muss sich vor dem Landgericht München I gegen Vorwürfe seines ehemaligen Geschäftspartners Utz Claassen verteidigen. Claassen, bekannt als früherer Vorstandsvorsitzender etwa von EnBW und Solar Millennium, fordert von Maschmeyer unter anderem mehrere Millionen Euro Schadenersatz. Die beiden Parteien liefern sich seit Jahren eine juristische Fehde.
In dem Zivilprozess verlangte nun der Medizintechnikhersteller Syntellix, dessen Vorstandsvorsitzender Claassen ist, von Maschmeyer sowie dessen Familien-Vermögensgesellschaft und einem Angestellten unter anderem Schadenersatz in Höhe von knapp 6,33 Millionen Euro.
"Wir erleben hier faktisch seit sechs Jahren eine auf die Vernichtung des Unternehmens gerichtete Kampagne, die auch an Intensität nicht nachgelassen hat", begründete Claassen die Forderung. Als Belege führten Claassen und seine Anwälte unter anderem unzulässige Äußerungen Maschmeyers beziehungsweise von dessen Anwälten in den Medien und auf der Hauptversammlung der Syntellix AG an.
Maschmeyer fordert ebenfalls Millionen von Claassen
Maschmeyer verfolgte die stundenlange Verhandlung zwar, ließ aber ausschließlich seine Anwälte sprechen. Deren Argumentation: Claassen schulde Maschmeyer einen zweistelligen Millionenbetrag. Über die Ansprüche wird aber derzeit in einem anderen Prozess in Hannover noch gestritten.
Der Prozess in München sei daher eine Nebelkerze mit dem Ziel, Gegenforderungen aufzubauen. Ein Verteidiger Maschmeyers betonte: "Die zu diesem Zweck von ihm (Claassen) erfundene sogenannte Marodierungskampagne gab es nicht." Das Gericht hat – vorbehaltlich einer etwaig nötigen Beweisaufnahme – einen Verkündungstermin im Herbst angesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa