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Wirecard-Insolvenzverwalter: Über 100 Kaufinteressenten


Bilanzskandal
Mehr als 100 Kaufinteressenten für Wirecard-Konzernteile

Von reuters, dpa
07.07.2020Lesedauer: 1 Min.
Wirecard-Zentrale in Aschheim bei München (Symbolbild): An dem Konzern haben offenbar viele Interesse.Vergrößern des Bildes
Wirecard-Zentrale in Aschheim bei München (Symbolbild): An dem Konzern haben offenbar viele Interesse. (Quelle: Andreas Gebert/reuters)

Der insolvente Dax-Konzern Wirecard könnte bald zerschlagen werden: Laut Insolvenzverwalter gibt es mehr als 100 Interessenten für Teile des in einen Bilanzskandal verwickelten Zahlungsanbieters.

Im Skandal um den Zahlungsdienstleister Wirecard sieht der Insolvenzverwalter Fortschritte bei der Verwertung der Konzernteile. Für Teile des weltweiten Unternehmens hätten sich bereits mehr als 100 Kaufinteressenten gemeldet, teilte Insolvenzverwalter Michael Jaffe am Dienstag nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses mit.

Er wolle den Interessenten in Kürze Einblick in die Geschäftsbücher gewähren. Derweil will offenbar ein Großteil der Kunden bei der Stange bleiben.

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"In den Gesprächen mit Kunden vertraten diese größtenteils eine konstruktive Haltung und haben großes Interesse an einer zügigen Investorenlösung aus der Insolvenz bekundet", teilte der Insolvenzverwalter mit. Am weitesten fortgeschritten sei der Prozess zum Verkauf des Nordamerikageschäfts. Dafür sei die Investmentbank Moelis & Company mandatiert worden.

Wirecard könnte auch im Kerngeschäft Verluste gemacht haben

Fraglich ist nach einem Pressebericht der "Financial Times", wie werthaltig die Unternehmensteile von Wirecard sind. Wirecard hatte Mitte Juni einräumen müssen, dass auf Treuhandkonten geführte Gelder für das sogenannte Drittpartnergeschäft in Höhe von 1,9 Milliarden Euro wahrscheinlich nie existiert haben und daraufhin Insolvenz beantragt.

Laut dem Bericht der "Financial Times" soll Wirecard aber auch im Kerngeschäft seit Jahren Verluste eingefahren haben, die offenbar mit den mutmaßlichen Luftbuchungen in Asien kaschiert werden sollten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile wegen Bilanzfälschung und Betrugs. Jaffe hat bereits erklärt, dass er mit einer Zerschlagung des Dax-Konzerns rechnet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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