Eingeschränkte Verpflegung und Flugverspätungen Gerichte untersagen Streik bei Lufthansa-Tochter
Keine zwei Stunden vor Beginn haben Gerichte in Frankfurt und München den Arbeitskampf bei der Lufthansa-Tochter LSG untersagt. Das Catering-Unternehmen wollte ab Mitternacht streiken. Eingeschränkte Verpflegung und Flugverspätungen sind die Folge.
Die Arbeitsgerichte in Frankfurt und München haben nach Lufthansa-Angaben einstweilige Verfügungen gegen den für Donnerstag geplanten Streik der Gewerkschaft Verdi bei der Catering-Tochter LSG erlassen. Dies teilte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Mittwochabend mit.
Laut den Entscheidungsgründen besteht bei der Lufthansa-Cateringtochter LSG Sky Chefs eine Friedenspflicht. Die Gewerkschaft und die Gerichte waren zunächst nicht für Stellungnahmen zu erreichen. Verdi kann die Entscheidungen theoretisch noch in zweiter Instanz anfechten.
Aktualisierung: Einschränkungen in Lufthansa-Küchen trotz Streikverbot
Trotz des gerichtlich untersagten Streiks in Flughafen-Großküchen müssen Lufthansa-Reisende heute mit Einschränkungen bei der Bordverpflegung rechnen. Weil die Urteile kurzfristig fielen, kommt ein bereits aufgestelltes Sonderprogramm trotzdem zum Einsatz, wie Lufthansa-Sprecher Jörg Waber am frühen Morgen auf dpa-Anfrage sagte. So sollen etwa in den deutschen Passagier-Terminals Verpflegungsstationen eingerichtet werden. Teilweise kann es auch zu Verspätungen kommen.
Verdi hatte zuvor angekündigt, die LSG-Beschäftigten sollten an den Flughäfen Frankfurt und München ab Mitternacht für 24 Stunden die Arbeit niederlegen. Mit dem Streik will die Gewerkschaft vor allem Langstreckenflüge von Lufthansa treffen und kündigte an, dass mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen sei.
Der Konflikt zwischen Verdi und Lufthansa hatte sich nach Bekanntgabe des Verkaufs des LSG-Europageschäfts an den Wettbewerber Gategroup zugespitzt. Die Verhandlungen des Unternehmens mit der Dienstleistungsgewerkschaft über Bestandsregelungen für die rund 7.000 Mitarbeiter sind noch nicht beendet. Verdi hatte sich lange gegen den Verkauf gestemmt und forderte eine Absicherung der jetzigen Löhne.
- Nachrichtenagenturen Reuters, dpa, afp