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Geflügelfleisch: Wiesenhof will Insekten statt Soja an Tiere verfüttern


Alternative für Geflügelhersteller
Wiesenhof will Insekten statt Soja an Tiere verfüttern

Von dpa
Aktualisiert am 12.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Das Wiesenhof-Logo: Der Chef des Fleischherstellers Wiesenhof drängt die EU-Kommission, die Nutzung für Tierfutter-Alternativen zuzulassen.Vergrößern des Bildes
Das Wiesenhof-Logo: Der Chef des Fleischherstellers Wiesenhof drängt die EU-Kommission, die Nutzung für Tierfutter-Alternativen zuzulassen. (Quelle: Friso Gentsch/archiv-bilder)

Aufgrund großflächiger Rodungen im Regenwald Südamerikas, will der Geflügelfleisch-Marktführer Wiesenhof zukünftig den Sojaanteil im Futter senken. Alternativ sollen Insekten in der Mast verwendet werden.

"Unser Ziel ist es, künftig auf den Zusatz von Soja in unserem Geflügelfutter so weit wie möglich zu verzichten", sagt der Chef des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW, Peter Wesjohann. In Protein aus Insekten sehe das Unternehmen eine geeignete Alternative. "Wir können heute noch nicht sagen, wann wir genau Soja im Geflügelfutter durch Insektenproteine ersetzen können. Wichtig ist für uns, dass wir diesen Weg jetzt einschlagen."

Appell an die Europäische Union

Insektenmehl wurde um die Jahrtausendwende im Tierfutter wegen EU-Vorgaben aus der Zeit der BSE-Krise untersagt. Über seinen kanadischen Partner Enterra beantragte PHW daher bei der EU-Kommission eine Zulassung von Insektenmehlen in Geflügel- und Schweinefutter. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Wesjohann: "Mein dringender Appell an die Europäische Union ist, möglichst schnell die Fütterung von Insektenmehlen in der europäischen Tierhaltung zu erlauben."

Die Soldatenfliege als alternative Energiequelle

Als alternative Energiequelle soll die Soldatenfliege herhalten: Deren Larven zieht das Unternehmen Enterra auf Nahrungsabfällen auf. Die Insekten wandeln die Nährstoffe des Abfalls in Eiweiß und Fett um und werden dann gemahlen. "Aus zwei Kilogramm Lebensmittelabfall können wir ein Kilogramm Insektenmehl gewinnen", sagte Wesjohann der "NOZ". PHW arbeitet seit August 2018 mit Enterra zusammen.

Hintergrund sind die großflächigen Rodungen im Regenwald

Der Anbau von Soja ist vor dem Hintergrund großflächiger Rodungen im Regenwald Südamerikas in die Kritik geraten. Alleine die PHW-Gruppe verfüttert derzeit pro Jahr 240.000 Tonnen Sojaschrot an Hähnchen, auch wenn dieses Soja laut Wesjohann zertifiziert ist.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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