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So geht True Fruits mit Rassismus-Vorwürfen um


Diskriminierende Werbung?
So geht True Fruits mit Rassismus-Vorwürfen um

Von t-online, cch

18.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Smoothies: Die Produkte von True Fruits werden mit provokativer Werbung beworben.Vergrößern des Bildes
Smoothies: Die Produkte von True Fruits werden mit provokativer Werbung beworben. (Quelle: True Fruits)
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Der Smoothiehersteller True Fruits hat derzeit mit einem Shitstorm im Netz zu tun. Der Grund: sämtliche Slogans, mit denen das Unternehmen in der Vergangenheit seine Smoothies beworben hat.

"Noch mehr Flaschen aus dem Ausland", "Unser Quotenschwarzer" und "Abgefüllt und mitgenommen" – unter anderem diese Werbeslogans des Smoothieherstellers True Fruits stoßen so manchem negativ auf. Im Netz haben sie zu einem Shitstorm geführt. Einige Internetnutzer werfen True Fruits Rassismus, Sexismus und eine Aufforderung zur Vergewaltigung vor. Auf die Kritik reagiert das Unternehmen wiederum mit Sarkasmus, Beleidigungen und einer unmissverständlichen Botschaft.

Rassismusvorwürfe für Werbung für den "Smoothie White"

Für viele ist besonders die Werbung für den "Smoothie White", der in einer schwarzen Flasche verkauft wird, problematisch. 2017 wurde dieser in Österreich unter anderem mit einem Werbeplakat mit der Aufschrift "Schafft es selten über die Grenze" beworben. 2016 lautete der Slogan zu dem Getränk: "Unser Quotenschwarzer".

In einer Stellungnahme auf Facebook schreibt der Hersteller zu seiner Werbung und der Kritik daran: "Wir finden Rassismus genauso zum Kotzen, wie alle Formen der Diskriminierung." Das könne man schließlich auch an einem weiteren Kampagnenmotiv erkennen, welches "Bei uns kannst Du kein Braun wählen" lautet. "Aber ernsthaft zu glauben, dass ein öffentliches Unternehmen unserer Größe Interesse daran haben könnte, rassistische Propaganda zu betreiben, um daraus Kapital zu schlagen, zeugt von wenig Geistesschmalz."

"Seinetwegen haben wir uns oft schwarz ääähh weiß geärgert"

True Fruits hat die schwarze Edition des Smoothies mittlerweile aus dem Verkauf genommen. Die Verkaufszahlen waren für diese Sorte zu schlecht. Auf Instagram begründete der Konzern vor einigen Tagen die Entscheidung allerdings betont sarkastisch: "Seinetwegen haben wir uns oft schwarz ääähh weiß geärgert. Und auch jetzt wirft man uns wieder Rassismus vor. Uns gehen die ständigen Fehlinterpretationen auf die Nerven." Man nehme den Smoothie nur deswegen aus dem Sortiment. "Wirklich nur deswegen. Jetzt habt ihr es schwarz auf weiß."

Einige Nutzer des sozialen Netzwerks lobten diese Aktion: "Super coole Werbung, und nicht eingebrochen vor den Hohepriestern der politischen Korrektheit, Respekt!" Andere reagierten darauf mit weiterer Kritik. Jemand schrieb etwa: "Ich bin ernsthaft entsetzt und auch angeekelt (besonders im Zusammenhang mit Smoothies) über die rassistische 'Werbung', die sich truefruits hier geleistet hat. Und die absolut unreife und peinliche Reaktion auf die Kritik. Ziemliches Eigentor!"

Dieser und ähnliche Kommentare wiederum veranlassten True Fruits zu einer Instagram-Story, in der man den Rapper Jamie Foxx sieht, der "F... you!" singt. Foxx ist bekannt für sein Engagement gegen Rassismus.

So sieht die Initiative Schwarzer Menschen die Werbeslogans

Tahir Della, Vorsitzender der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, findet, dass die Slogans rassistische Bilder beziehungsweise Verhältnisse bedienen und "durch und durch problematisch" seien. Er sagte zu t-online.de: "Sie beschreiben Schwarze Menschen in einer diskriminierenden Art und Weise und rufen menschenrechtsverletzende Beschreibungen ab. Besonders der Slogan 'Schafft es selten über die Grenze' zeigt dies. Im Mittelmeer ertrinken seit Jahren Tausende Menschen und damit Werbung zu betreiben ist aus meiner Sicht absolut unzulässig."

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Auch Sexismus-Vorwürfe gegen True Fruits

Neben Rassismus wurde True Fruits in der Vergangenheit auch Sexismus vorgeworfen. Grund dafür sind unter anderem die Werbeslogans "Oralverzehr – schneller kommst du nicht zu deinem Samengenuss" und "Bei Samenstau schütteln" zur Einführung von Chiasamensäften. Auch die Kampagne "Abgefüllt und mitgenommen", mit der für den Weitergebrauch der True-Fruits-Flaschen geworben wurde, ist beabsichtigt doppeldeutig. Sie handelte dem Unternehmen den Vorwurf ein, die "Rape Culture" zu fördern.

Von True Fruits heißt es zu alledem: "Wir sind das regelmäßige Lamento einiger Zwangsempörter gewöhnt und entschuldigen uns bei allen, die davon ebenfalls zu Recht gelangweilt sind."

Verwendete Quellen
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