Neue Tepco-Werbespots Fukushima-Betreiber sorgt für Empörung
In den sieben Jahren nach dem Nuklearunglück hat die Betreiberfirma der Fukushima-Reaktoren auf TV-Werbespots verzichtet. Nun laufen die Anzeigen wieder – und sorgen für Empörung.
Sieben Jahren nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hat der Kraftwerksbetreiber Tepco wieder mit Fernsehwerbung begonnen. Eine Vertriebstochter des Versorgers ließ die TV-Spots am Mittwoch erstmals senden. Die Entscheidung ist umstritten. Einige Aktivisten ärgert, dass Tepco Geld für Werbung ausgibt, während es noch immer Milliardenkosten für die Beseitigung der Folgen des Atomunglücks zu stemmen hat.
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Der Konzern begründete die Kampagne mit dem sich verschärfenden Wettbewerb unter den japanischen Energieversorgern. Das Erreichen von Vertriebszielen werde es Tepco erlauben, seine Verantwortung für Fukushima zu tragen, sagte eine Firmensprecherin. Die Kampagne mit einem Hasen-Maskottchen namens Tepcon sei "notwendig".
Das Unglück ereignete sich 2011
Nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami im März 2011 waren im Atomkraftwerk Fukushima Kühlsysteme ausgefallen. Es kam in den Reaktoren zu Kernschmelzen, Radioaktivität trat aus und verseuchte weite Gebiete. Es war das schwerste Atomunglück seit Tschernobyl 1986.
Der Kraftwerksbetreiber ist mit Milliardenkosten für die Reinigung der verstrahlten Regionen, die Entschädigung betroffener Anwohner und den Abriss der zerstörten Reaktoren konfrontiert. Die japanische Regierung stützte die Firma mit Milliardenhilfen.
- AFP