An fünf deutschen Standorten General Electric will 1600 Jobs streichen
Der Siemens-Konkurrent General Electric will viele Jobs streichen. Die IG Metall zeigt sich empört.
Der US-Industriekonzern General Electric (GE) will an fünf deutschen Standorten zusammen rund 1600 Stellen streichen. Wie Konkurrent Siemens nennt auch GE den Preisdruck und die schwache Nachfrage nach konventionellen Kraftwerken als wesentliche Gründe für die Entscheidung. Betroffen sind die Standorte Mannheim, Stuttgart, Berlin, Mönchengladbach und Kassel. Die Fertigungen von "GE Power Conversion" in Berlin und von "GE Grid Solutions" in Mönchengladbach soll ganz geschlossen werden.
Die IG Metall kündigte umgehend Widerstand gegen die Pläne an. Man werde um die Arbeitsplätze kämpfen. Angesichts der Milliardengewinne in allen Geschäftsfeldern sei der geplante Stellenabbau nicht nachvollziehbar, sagte Marco Sprengler, Vize-Aufsichtsratsvorsitzender der GE Deutschland Holding GmbH und Geschäftsführer der IG Metall Freiburg. "Der vom Personalabbau am stärksten betroffene Geschäftsbereich Power trägt weltweit mit 2,11 Milliarden Euro und einer operativen Marge in Höhe von 9,5 Prozent in den ersten drei Quartalen 2017 deutlich zum Konzernergebnis bei." GE solle statt Stellenabbau eine nachhaltige Investitionsstrategie vorlegen.
Knapp 10 000 Beschäftigte
GE-Deutschlandchef Alf Henryk Wulf betonte, dass man die Einschnitte so sozialverträglich wie möglich gestalten und mit den Arbeitnehmern beraten wolle. Zuvor hatten Betriebsversammlungen in den GE-Werken stattgefunden.
Der Konzern beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben an mehr als 50 Standorten rund 10 000 Mitarbeiter. Deutschland bleibe ein wichtiger Markt und Standort, beteuerte das Unternehmen und verwies auf eine Investition über 115 Millionen Euro im Geschäftsbereich metallischer 3D-Druck. Der Mischkonzern hatte bereits Anfang 2016 die Streichung Tausender Stellen in Europa angekündigt, in Deutschland war vor allem Mannheim betroffen.
Der amerikanische Industrie-Riese ist auch wegen hausgemachter Probleme unter Druck und versucht, mit einem Konzernumbau die Wende zu schaffen. So machte sich GE mit dem Kauf der Energiesparte von Alstom noch abhängiger vom schwankenden Öl- und Gasgeschäft.