Rückkauf von Luxemburger Konzern Berlin kauft knapp 6.000 Wohnungen zurück
Tausende Wohnungen in den Berliner Stadtteilen Spandau und Reinickendorf gehen zurück in die Hände der Kommune. Es ist der größte Rückkauf in der Geschichte Berlins.
Das Land Berlin hat knapp 6.000 Wohnungen von einem Immobilienkonzern zurückgekauft. Die kommunale Gesellschaft Gewobag übernimmt sie nach eigenen Angaben von Ado Properties in Luxemburg. Es handele sich um ehemalige Sozialwohnungs-Bestände des Unternehmens GSW, das mittlerweile zur Deutsche Wohnen Gruppe gehört, sagte Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke).
Übernahme für Dezember geplant
Der Kaufpreis der Wohnungen sowie 70 Gewerbeeinheiten in zwei großen zusammenhängenden Quartieren in Berlin-Spandau und Berlin-Reinickendorf betrage 920 Millionen Euro, hieß es. Die Übernahme sei für Dezember 2019 geplant. Für den Erwerb gibt es keine Zuschüsse des Landes.
"Mit dem Erwerb von knapp 6.000 Wohneinheiten schließen wir heute den größten Re-Kommunalisierungsankauf in der Geschichte Berlins ab", sagte Lompscher (Linke). "Die Fehler, die in der Vergangenheit mit dem Verkauf dieser Bestände gemacht wurden, können wir nicht rückgängig machen, wohl aber den Mieterinnen und Mietern die Sicherheit zurückgeben, die sie durch die zwischenzeitliche Privatisierung verloren hatten", so die Senatorin.
Ran Laufer, Chief Executive Officer von Ado Properties S.A., sagte laut Mitteilung des Unternehmens: "Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Vertrag mit Gewobag abschließen konnten." Der Verkauf entspreche der Wertschöpfungsstrategie der Gesellschaft. Dazu gehöre nicht nur der Erwerb wertsteigernder Immobilien, sondern auch der Verkauf von Objekten, wenn sich die Gelegenheit zu Bedingungen biete, die für das Unternehmen vorteilhaft sind.
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Erst Mitte Juli hatte Gewobag rund 670 Wohnungen auf der Berliner Karl-Marx-Allee zurückerworben. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Konflikt um die Wohnungen in der "KMA" galt als Symbol für die Mietmisere in deutschen Großstädten.
- Nachrichtenagentur dpa