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Immobilien-Kauf boomt: Preise steigen nun auch in ländlichen Regionen


Immobilienboom
Jetzt steigen die Wohn-Preise auch in ländlichen Regionen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 28.03.2016Lesedauer: 3 Min.
Weil es in den Städten zu teuer ist, weichen immer mehr Menschen aufs Land aus. Dort findet sich noch bezahlbarer Wohnraum.Vergrößern des Bildes
Weil es in den Städten zu teuer ist, weichen immer mehr Menschen aufs Land aus. Dort findet sich noch bezahlbarer Wohnraum. (Quelle: Symbolbild imago/Gustavo Kürnbach)

Der Immobilienboom in Deutschland beschleunigt sich. Die niedrigen Zinsen lassen den Markt für Wohnungen, Häuser und Grundstücke heiß laufen. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als 200 Milliarden Euro investiert. In vielen Städten scheint ein Zenit erreicht zu sein. Nun steigen auch die Immobilienpreise in vielen ländlichen Regionen.

Die weiterhin niedrigen Zinsen kurbeln das Geschäft mit Immobilien in Deutschland immer stärker an. Schätzungen der amtlichen Gutachterausschüsse haben ergeben, dass 2015 Wohnungen, Häuser und Grundstücke für 200 bis 210 Milliarden Euro den Besitzer gewechselt haben dürften. Peter Ache, Geschäftsstellenleiter des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse, rechnet angesichts weiter gesunkener Zinsen damit, dass die Summe 2016 weiter steigt.

Nicht mehr ohne weiteres kaufen

Nachdem die Immobilienpreise in Deutschland bereits im Jahr 2014 so stark gestiegen waren wie seit 20 Jahren nicht mehr, sind sie 2015 "sogar noch ein bisschen stärker gestiegen." Nicht für jeden rechne sich jetzt noch der Kauf, sagte Ache. "Im Hochpreissegment würde ich jetzt nichts kaufen, sondern abwarten."

Die Gefahr einer Immobilienblase sehen die Ausschüsse noch nicht, einen weiteren Anstieg der Preise beurteilen sie jedoch skeptisch. "Wir beobachten mit Interesse und gespannt, was passiert, wenn die Zinsen ansteigen. Behalten dann die Immobilien ihren Wert?"

"Die Leute finden in den Städten nichts mehr"

Der Arbeitskreis gewinnt seine Erkenntnisse aus den Kaufverträgen. Zu den Trendstädten zählen demnach weiterhin Düsseldorf, Leipzig, München, Frankfurt, Hamburg und Berlin. Auch im Umfeld dieser Städte stiegen die Preise deutlich, hieß es. In Städten wie Hildesheim und Holzminden seien nun auch Steigerungen zu beobachten. "Auch in ländlichen Räumen sehen wir, dass die Preise anziehen. Die Leute finden in den Städten nichts mehr."

Neben den bekannten "Immopreis-Highflyern" unter den deutschen Großstädten holen auch kleinere Städte immer stärker auf. Die Auswertung von Immobilien-Anzeigen des Statistik-Portals Statista zeigt im Vergleich der vergangenen fünf Jahre kräftige Aufschläge bei den Kaufpreisen von Eigentumswohnungen etwa in Freiburg, Ingolstadt, Regensburg oder Rosenheim.

Weitere interessante Grafiken finden Sie bei Statista.

Auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) glaubt, dass die Immobilienpreise in ländlichen Gegenden zumindest stabil bleiben. Wer günstigen Wohnraum suche und auf die Nähe zu den Zentren der Metropolen und Großstädte verzichten könne, solle sich auf dem Land umschauen, resumierten die Experten bereits im vergangenen Jahr.

Wohnungsbau läuft auf Hochtouren

Die Nachfrage nach Immobilien hält auch zum Beginn des Jahres 2016 an. Die starke Nachfrage und der milde Winter haben die Bauwirtschaft in Deutschland auch zum Jahresbeginn angetrieben. Der Auftragseingang stieg im Januar um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Binnen Jahresfrist gingen preisbereinigt 12,6 Prozent mehr Bestellungen ein. Der Bauindustrie-Verband sprach von einem schwungvollen Start ins Jahr 2016. Der Optimismus der Unternehmen sei groß.

Demnach erwarten 94 Prozent der vom Ifo-Institut für den jüngsten Geschäftsklimaindex befragten Bauunternehmen in den kommenden sechs Monaten eine bessere oder gleichbleibende Geschäftslage - so viele wie nie zuvor.

Mini-Zinsen pushen Baukonjunktur

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie bekräftigte seine Prognose, wonach der Umsatz der Branche in diesem Jahr um nominal 3 Prozent steigen soll. Insbesondere der Wohnungsbau läuft auf Hochtouren. Die Nachfrage stieg dem Verband zufolge im Januar um 18,7 Prozent, der Umsatz legte um 2,6 Prozent zu.

Angeschoben wird die Baukonjunktur seit geraumer Zeit durch das extrem niedrige Zinsniveau. Erst kürzlich hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 0,0 Prozent gesenkt. Investiert wird ins Bauen und Renovieren auch deshalb, weil Sparen wegen der Niedrigzinsen kaum noch etwas abwirft. Daher stecken viele Menschen lieber ihr Geld in "Beton-Gold". Auch von der Unterbringung Hunderttausender Flüchtlinge dürfte die Branche profitieren.

Selbst Ackerland wird immer teurer

Weiter verteuert hat sich im vergangenen Jahr auch Ackerland, wie Ache sagte. Mancherorts sei es kaum günstiger als Gewerbeland. "Da können sie ihre Kühe besser auf einer Gewerbefläche melken und haben gleich die volle Erschließung." Viele Bauern setze das unter Druck, weil die Pachten entsprechend steigen. Der Höhepunkt des Preisanstiegs bei Ackerland könnte aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft im Westen jedoch erreicht sein. In Ostdeutschland seien allerdings weitere Aufschläge möglich.

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