Immobilienmarkt Treue zum Grundversorger kostet Verbraucher viel Geld
Obwohl der Strommarkt liberalisiert wurde und der Kunde die freie Wahl bei den Anbietern hat, nutzen viele Kunden die Möglichkeit zum Preisvergleich und Tarifwechsel nicht. Die anhaltende Treue zum lokalen Grundversorger beschert Stromkunden einer Studie zufolge allerdings deutlich höhere Preise als nötig.
In einem Vergleich des Verbraucherportals toptarif.de in den hundert größten Städten waren im Durchschnitt 46 Konkurrenten günstiger als der jeweils preiswerteste Tarif des örtlichen Grundversorgungsunternehmens. Lediglich sieben von hundert örtlichen Anbietern schafften es demnach unter die zehn günstigsten ihrer Stadt.
Kräftige Einsparpotentiale beim Wechsel
Trotz der Liberalisierung auf dem Strommarkt beziehen nach wie vor fast 85 Prozent der privaten Endkunden ihren Strom vom örtlichen Grundversorger. Dabei winken der Studie zufolge bei einem Anbieterwechsel deutliche Sparmöglichkeiten. So zahle ein vierköpfiger Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden Strom im Schnitt beim lokalen Versorger 973 Euro pro Jahr. Bei den günstigsten Wettbewerbern koste der Strom dagegen im ersten Vertragsjahr nur 756 Euro, was einem Einsparpotenzial von 217 Euro oder 22 Prozent entspricht.
Der Preisvorteil sinkt den Angaben zufolge allerdings spürbar, wenn die von vielen Anbietern für das erste Vertragsjahr angebotenen Bonuszahlungen für den Wechsel abgezogen werden. Ohne diese Zahlungen schrumpfe das Einsparpotenzial für den Musterhaushalt auf im Durchschnitt rund 90 Euro oder neun Prozent pro Jahr. Allerdings gibt es der Studie zufolge deutliche regionale Unterschiede: In mehr als einem Drittel der untersuchten hundert Städte liege der Preisvorteil auch ohne Bonus bei 100 Euro und mehr im Jahr.