Immobilienmarkt Riesige Gasvorkommen in NRW
Ölgiganten wollen in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens nach Erdgas bohren. Medienberichten zufolge hätte ExxonMobil bereits Genehmigungen für millionenteure Probebohrungen erhalten. Das geht aus einer den Zeitungen der "WAZ"-Mediengruppe vorliegenden Antwort von NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD) an die Landtagsfraktion der Grünen hervor. Exxon hatte bereits sich in Niedersachsen Konzessionen zur Erforschung des Bodens gesichert und Probebohrungen durchgeführt. Die Energiemacht Russland blickt mit Sorge auf diese Entwicklung. Denn sie könnte an Bedeutung verlieren.
Die Gesamtfläche, in der Gasvorkommen zunächst erkundet werden sollen, entspricht der Hälfte des Bundeslandes. Der Schwerpunkt liegt im nördlichen Münsterland in Borken, Steinfurt und Nordwalde will ExxonMobil in Kürze Bohrungen durchführen. Betroffen ist auch das nördliche und südliche Ruhrgebiet sowie Kreise im Sauerland.
Die Grünen fühlen sich überrumpelt
Die Grünen im Bundestag und im NRW-Landtag fühlen sich dem Bericht zufolge überrumpelt. "Wir sind überrascht. Wir wussten von nichts. Die Claims wurden still und heimlich abgesteckt", sagte Oliver Krischer, Energieexperte der Grünen im Bundestag.
Bei den Vorkommen handelt es sich um sogenanntes "unkonventionelles" Erdgas. Es ist in Gesteinsschichten sowie Kohleflözen eingelagert und kann nur mit hohem Aufwand gefördert werden. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien mit Druck in das Bohrloch gepumpt, um das Gestein zu spalten und das Gas strömen zu lassen. Die Grünen befürchten, dass bei dieser Fördertechnik giftige Chemikalien und radioaktive Stoffe ins Grundwasser gelangen und verseuchen. Im Münsterland habe sich bereits eine Bürgerinitiative gegründet.
Bohrungen in den USA bereits erfolgreich
Während die Suche nach Schiefergas in Europa noch in den Kinderschuhen steckt, ist es in den USA bereits gelungen, schon mehr als 6000 Gasquellen zu erschließen. Die USA ist daher bereits mit Russland als wichtigster Erdgasproduzent auf Augenhöhe. So könnte Russlands Energiemacht gebrochen werden, wenn größere Mengen Erdgaslieferungen aus anderen Staaten Europas oder aus den USA möglich werden. Experten schätzen, dass in Europa Gasreserven im Umfang von 14 Billionen Kubikmetern Schiefergas lagern.