"Panama Papers" Das sind die schmutzigen Tricks der Reichen
Der Sinn der Briefkastenfirmen von Politikern und Prominenten aus aller Welt besteht darin, über die Offshore-Firmen Millionen-Summen zur Seite zu schaffen. Dieses Geld stammt beispielsweise aus Schutzgelderpressung, Drogen- und Menschenhandel oder illegalen Autoschiebereien. Dabei scheint es besonders wichtig zu sein, unauffällige Verwendungszwecke im Zahlungsverkehr angeben zu können. Dafür gibt es laut "Süddeutscher Zeitung " fünf Tricks.
Trick Nummer 1: rückdatierte Aktiengeschäfte
Das Prinzip dahinter funktioniert folgendermaßen: Die betreffenden Firmen suchen sich rückwirkend Daten zwischen Verkauf und Rückkauf von Aktien, deren Kurse laut den Dokumenten zwischen diesen beiden Daten gefallen waren. Tatsächlich gehandelt wurden die Aktien offenbar nie, aber in der Bilanz entsteht ein Gewinn. Laut "Panama Papers" ist dieses Muster in den Daten etwa ein Dutzend Mal zu sehen.
Trick Nummer 2: angebliche Entschädigungen für geplatzte Aktiengeschäfte
Eine der Briefkastenfirmen vereinbart mit einer anderen Firma ein Aktiengeschäft. Diese andere offenbar eingeweihte Firma "scheitert“ allerdings daran, die Aktien bereitzustellen – und muss dafür eine "Entschädigung“ zahlen. Durch einen Betreff wie „Entschädigung“ erthält die Überweisung einen scheinbar eindeutigen und unverdächtigen Verwendungszweck.
Trick Nummer 3: angebliche Beratungshonorare
Eine Briefkastenfirma erhält Geld für Beratungen, die nie erbracht wurden. Laut "Süddeutscher Zeitung" sei dies konkret bei einer Firma des russischen Musikers und Putin-Freundes Sergej Roldugin der Fall. Diese Firma hätte in den Jahren 2009 und 2010 30 Millionen Dollar für "Beratungsleistungen" erhalten.
Trick Nummer 4: hohe Zinsen für kleines Geld
Hierbei handelt es sich offensichtlich um besonders einträgliche Geschäfte. Die "Süddeutsche Zeitung" gibt diesbezüglich konkret einen Deal von Roldugins Firma International Media Overseas an. Im Februar 2011 habe diese alle Rechte an einem 200-Millionen-Dollar-Darlehen überschrieben bekommen – für einen Dollar. Dabei generierte das Darlehen laut dem Vertrag Zinszahlungen von 21.917 Dollar täglich, was im Jahr acht Millionen Dollar macht.
Trick Nummer 5: Darlehen, die offenbar nie zurückbezahlt werden
Mit diesem Trick sollen Politiker und Prominente eine Art persönliche Kreditkarte erhalten haben. Die entsprechende Bank habe einer Briefkastenfirma "immens großzügige Kreditlinien" bewilligt. Der entsprechende Politiker oder Prominente konnte demnach problemlos bis zu einem Limit Geld erhalten, ohne dieses jemals zurückzubezahlen. Laut Süddeutscher Zeitung" sei dies konkret bei der Firma "Sandalwood" der Fall gewesen. Allein zwischen 2009 und 2012 soll sie Kredite in Höhe von 800 Millionen Dollar gewährt bekommen haben. Das Geld soll von der "Russian Commercial Bank" in Zypern stammen, die über die VTB Bank größtenteils dem russischen Staat gehört.
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