Krankenversicherer Krankenkassen droht Billionenloch
Schlechte Nachricht für Deutschlands gesetzliche Krankenversicherer: Ihnen fehlen ohne neue Geldquellen bis zum Jahr 2060 rund 1128 Milliarden Euro. Das hat der Kieler Ökonom Thomas Drabinski berechnet. Und es kann noch schlimmer kommen.
Zu wenig Kinder geboren
Es könne sogar mehr als doppelt so viel Geld fehlen, wenn der Standard der heutigen Versorgung gehalten werden solle, sagte der Leiter des Kieler Instituts für Mikrodaten-Analyse in Berlin. Grund sei unter anderem, dass die geburtenstarken Jahrgänge 1953 bis 1970 zu wenig Kinder bekommen hätten. So gebe es im Verhältnis immer weniger Beitragszahler. "In fünf Jahren geht der erste geburtenstarke Jahrgang in Rente", warnte Drabinski.
Umfassende Rücklagen notwendig
Bereits heute müsse massiv Geld für die Versorgung von morgen zur Seite gelegt werden. "Es müssen Rücklagen gebildet werden, damit es in 20, 30 Jahren zur Verfügung steht", sagte der Forscher. Es solle mehr Eigenvorsorge, Zuschläge für Kinderlose sowie mehr Steuerzuschüsse geben. Nötig sei es, ein Polster von rund 14 Milliarden Euro pro Jahr zu bilden.
Die private Krankenversicherung solle erhalten werden, aber mit einer - anders als heute - für jeden Kunden individuell errechneten Altersrückstellung. Die Versicherten sollten Mitteilungen darüber erhalten.