Geld-vorsorge Niedriger Rentenbeitrag erhöht Rente
In den vergangenen Jahren hat die Bundesregierung die Rentenbeiträge stetig herabgesetzt. Davon profitieren auch die deutschen Ruheständler. Denn die Höhe des Rentenbeitragssatzes wirkt sich auch immer auf die Renten selbst aus.
Beitragssatz fließt in Rentenformel ein
Und zwar indirekt: Sinkt der Beitragssatz, dann erhöht das die Renten. Steigt der Beitragssatz, bremst das die Rentenanpassung. Dafür sorgt die Rentenformel, mit der alljährlich die Rentenerhöhungen berechnet werden - und in die auch der Beitragssatz einfließt. Haben die Beschäftigten bei einer Beitragssatz-Senkung mehr Netto vom Brutto, wirkt sich das bei der Anpassung rentensteigernd aus - und umgekehrt.
Wird der Beitragssatz also Anfang des Jahres 2013 - wie von Union und FDP vorgesehen - von 19,6 auf 18,9 Prozent zurückgenommen, führt das 2014 zu einer um 0,9 Prozent höheren Rentenanpassung. Die Beitragssatzsenkung zu Jahresbeginn 2012 von 19,9 auf 19,6 Prozent wirkt sich 2013 mit plus 0,4 Prozent positiv aus.
Abschläge bremsen Rentenerhöhung
Noch keine Aussage lässt diese Berechnung aber über die tatsächliche Rentenerhöhung zum 1. Juli 2013 zu: Die positive Wirkung der Beitragssatzsenkung wird durch andere Faktoren der Rentenformel wieder kompensiert - möglicherweise ganz oder zumindest teilweise.
So steht fest, dass der Riester-Faktor die nächste Rentenanpassung in jedem Fall um 0,6 Prozentpunkte dämpfen wird. Und in Westdeutschland gibt es noch einen zusätzlichen Abschlag von rund 0,7 Prozentpunkten. Damit wird die im Jahr 2010 unterbliebene Rentenkürzung nachgeholt. Gerechnet werden kann erst, wenn die Entwicklung von Löhnen und Beschäftigung 2012 fest steht: Was unterm Strich dabei genau herauskommt, wird frühestens im März 2013 feststehen.