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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Finanzwissen Darum sollten Anleger die Eigenkapitalrendite kennen
Wer etwas investiert, möchte umso mehr herausbekommen. Das gilt bei Geld genauso wie bei Zeit und Energie. Ein Maß dafür, wie gut das beim Geld gelungen ist, ist die Eigenkapitalrendite. Was Sie darüber wissen sollten.
Investitionen sollen Erträge, genannt Rendite, bringen. Tun sie das nicht, war die Anlage nicht sinnvoll. Überprüfen kann man das mit der sogenannten Eigenkapitalrendite.
Wir erklären, was sich hinter dem Fachbegriff verbirgt, mit welcher Formel man die Rendite berechnet und was sie für Verbraucher bedeutet.
Was ist die Eigenkapitalrendite?
Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity) ist eine Kennzahl, die die Eigenkapitalrentabilität misst. Sie setzt den Ertrag einer Investition ins Verhältnis zum Geldaufwand. Sie gibt also an, mit wie viel Einsatz ein bestimmter Gewinn erreicht wurde. Oder anders gesagt: wie hoch sich das investierte Kapital verzinst hat.
Jede Rendite einer Geldanlage ist gleichzeitig die Eigenkapitalrendite. Mit ihrer Hilfe sehen Sie nicht nur, ob sich eine Geldanlage gelohnt hat, sondern können verschiedene Arten von Anlagen vergleichen.
- Einfach erklärt: So berechnen Sie die Rendite
- So gelingt es: Hohe Rendite bei niedrigem Einsatz
Die Eigenkapitalrendite dient außerdem als Kennziffer, um zu bewerten, ob es sich lohnt, in ein bestimmtes Unternehmen zu investieren. Sie zeigt, wie viel Gewinn ausschließlich auf das Eigenkapital einer Firma (nicht das Fremdkapital) entfällt.
Wie berechnet man die Eigenkapitalrendite?
Um die Eigenkapitalrendite zu berechnen, braucht man nur zwei Größen zu kennen: den Gewinn und das selbst eingesetzte Kapital (Eigenkapital).
Eigenkapitalrendite in Prozent = Gewinn / Eigenkapital x 100
- Beispiel I: Nehmen wir an, Sie investieren 500 Euro in Aktien und erzielen beim Verkauf einen Gewinn von 50 Euro, weil der Preis der Aktie entsprechend gestiegen ist. Dann beträgt die Eigenkapitalrendite dieses Investments 10 Prozent (50 / 500 x 100 = 10 Prozent).
- Beispiel II: Nehmen wir an, ein Unternehmen erzielt nach Steuern einen Gewinn von 50 Millionen Euro und besitzt Eigenkapital von 250 Millionen Euro. Dann ergibt sich eine Eigenkapitalrendite von 20 Prozent (50.000.000 / 250.000.000 x 100 = 20 Prozent).
Was ist eine hohe Eigenkapitalrendite?
Grundsätzlich gilt: Je höher die Eigenkapitalrendite, desto besser. Bei weltweit gestreuten und langfristigen Aktieninvestments über 15 Jahre waren in den vergangenen Jahrzehnten zum Beispiel etwa 7 Prozent Rendite drin. Im Vergleich zu den derzeit üblichen Erträgen auf Tages- und Festgeldkonten ist das hoch.
Bei der Eigenkapitalrendite von Unternehmen hängt es stark von der Branche ab, was als hoch oder niedrig gilt. Deshalb wird die Verzinsung des Eigenkapitals meist nur für den Vergleich von Firmen der gleichen Branche genutzt.
Im Schnitt gilt bei Unternehmen eine Eigenkapitalrendite zwischen 20 und 30 Prozent als gut. Allerdings kann auch eine relativ geringe Rendite in Ordnung sein, wenn das Unternehmen sie in den vergangenen Jahre stets erhöhen konnte.
Was bedeutet die Eigenkapitalrendite für Anleger?
Mit der Eigenkapitalrendite können Sie erkennen, wie effizient ein Unternehmen sein Eigenkapital – gemessen am Gewinn – eingesetzt hat. So können sie verschiedene Firmen und ihre Profitabilität miteinander vergleichen. Das ist wichtig, wenn Sie sich zwischen verschiedenen Aktien entscheiden wollen.
Allerdings sollten Sie nie allein die Eigenkapitalrendite betrachten. So sagt sie zum Beispiel nichts darüber aus, wie hoch ein Unternehmen verschuldet ist oder wie viel Rendite das gesamte Kapital bringt. Es ist grundsätzlich sinnvoll, immer mehrere Aktienkennziffern zu Rate zu ziehen, bevor Sie sich entscheiden.
Als Geldanlage-Rendite trifft die Eigenkapitalrendite eine Aussage darüber, wie lohnend der Einsatz Ihres eigenen Kapitals in ein bestimmtes Produkt war.
- Eigene Recherche
- Institut für Banking und Finance