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Börse und Aktien 2024: Die beste Strategie für Gewinne


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Börsenrückblick
Diese Lieblingsaktie hat Nerven gekostet

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEin Gastbeitrag von Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 23.12.2023Lesedauer: 5 Min.
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Frauen mit Luxushandtaschen: Nicht nur beim Shopping sind Luxusmarken für viele das Nonplusultra, sondern auch für Geschäfte an der Börse. (Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)
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2023 war ein sensationelles Börsenjahr. Und es spricht einiges dafür, dass auch 2024 gut wird. Aber es läuft nicht immer alles wie geplant. Das musste ich jüngst wieder erleben.

Angefühlt hat sich das zurückliegende Jahr irgendwie anders, oder? So viel Krieg, so viel Krise, so viele Sorgen, die Inflation, die steigenden Zinsen, die vielen negativen Schlagzeilen. Aber 2023 war wirklich ein ganz tolles Jahr für Aktionäre. Die meisten großen Indizes werden mit deutlich zweistelligen prozentualen Gewinnen über die Ziellinie gehen.

Bei der US-Technologiebörse Nasdaq sind es mehr als 40 Prozent, das ist heftig. Aber auch der breite amerikanische Markt, repräsentiert durch den S&P 500, hat stolze 25 Prozent zugelegt. Und auch der Dax schafft wohl etwa 20 Prozent. Je nachdem, was uns die letzten Börsentage noch bescheren.

Ein aufregendes, aber sehr gutes Jahr für Aktionäre

Es war aber auch ein aufregendes Börsenjahr, mit dem besten Start seit Jahrzehnten, mit empfindlichen Rücksetzern wie im Frühjahr und noch mal im Spätsommer, mit einem ziemlich mauen Sommer und einer sensationellen Jahresendrallye ab Ende Oktober, neue Rekorde inklusive.

Ganz verschiedene Themen haben die Kurse bewegt. Die vielen Zinserhöhungen der Notenbanken, mit denen die Währungshüter die Inflation dämpfen wollten, zeigten zwar zum Glück Wirkung. Aber sie waren auch immer mit der Gefahr verbunden, dass die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks die Konjunktur abwürgen. Zumindest in den USA ist das nicht passiert, in Europa und vor allem in Deutschland schwächelt das Wirtschaftswachstum aber schon merklich. Das drückte vor allem im Sommer auf die Stimmung.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Finanzexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Alle Gastbeiträge von Jessica Schwarzer lesen Sie hier.

Auch ich hatte so meine Zweifel, ob wir mit einem blauen Auge davonkommen. Dabei bin ich doch eine rheinische Daueroptimistin. Der Kursrücksetzer im Spätsommer hat mich schon ein wenig zweifeln lassen. Aber ich habe mich streng an meine Investmentregeln gehalten und – weil Geld auf dem Anlagekonto lag – habe ich beherzt nachgekauft, als die Kurse zurückkamen. Es war so eine Art verfrühtes Rebalancing. Eigentlich überprüfe ich das Depot immer erst zwischen Weihnachten und Neujahr und kaufe dann entsprechend zu. Nämlich so, dass alle Anlageklassen, alle Bausteine, wieder das gewünschte Gewicht haben.

An der Börse wird die Zukunft gehandelt

Aber zurück zu den Gründen für die Kursausschläge in die eine oder andere Richtung. Der Nahostkonflikt hat den Börsianern, so herzlos es scheinen mag, nur kurz die Stimmung verhagelt. Überhaupt haben sie all die negativen Schlagzeilen über Krisen, Konflikte und Kriege recht schnell abgearbeitet. An der Börse wird eben die Zukunft gehandelt. Zum Glück, oder?

Ein positiver Treiber war sicherlich das Thema künstliche Intelligenz. Alles ist durch die Decke gegangen, was irgendwie mit KI zu tun hatte. Bei den kleineren Werten, vor allem bei den Start-ups, wird sich zeigen, ob das nicht ein wenig übertrieben war. Aber auch die Tech-Giganten an der Wall Street haben kräftig zugelegt. 50, 60, 70 oder 80 Prozent? Wer bietet mehr? Haben Sie Microsoft oder Apple oder gar Nvidia oder einen anderen Tech-Giganten im Depot? Dann: herzlichen Glückwunsch! Bei mir war es Amazon, auch sehr, sehr schön.

Keine Chance ohne Risiko

Womit wir bei meinem ganz persönlichen Börsenjahr wären. Mein breit gestreutes Depot hat sich glänzend entwickelt, wenig überraschend. Wenn Sie diese Kolumne regelmäßig lesen, dann wissen Sie: Ich bin großer Aktienfan, scheue kein Risiko. Meine Aktienquote liegt bei 80 Prozent. Das ist sportlich. Ich bin eine chancenorientierte Anlegerin und gehe Risiken bewusst ein. Keine Chance ohne Risiko, heißt es immer.

Es hat sich 2023 mehr als gelohnt, "ins Risiko zu gehen", wie Börsianer immer so schön sagen. Und ich bin überzeugt, dass sich das langfristig immer lohnen wird. Und 2024? Wenn man Prognosen der Banken und Fondsgesellschaften liest, sollte es ein weiteres gutes Aktienjahr werden. Die Zinsen sollten wieder sinken, wann und wie stark, wird sich zeigen. Da gibt es verschiedene Szenarien und Prognosen. Und vieles davon ist auch schon eingepreist. Trotzdem sollten Aktien profitieren. Ich bleibe meiner Strategie treu. Egal, wie das Jahr wird. So viel ist sicher.

Lieblingsaktien kosten auch Nerven

Apropos Strategie: Eines hat sich 2023 übrigens wieder einmal bestätigt, grundsätzlich und vor allem mit Blick auf meine Investments. Risikostreuung zahlt sich aus. Lieber auf Hunderte oder Tausende Aktien setzen, statt in einige wenige zu investieren. Wenn Sie diese Kolumne öfter lesen, dann wissen Sie auch, dass ich ein Spielgelddepot habe. In dem befindet sich ein wildes Sammelsurium aus mehr oder weniger guten Ideen.

Es sind ein paar Einzelaktien, etwas speziellere ETFs, die nicht zu meiner langfristigen Strategie passen, auch Aktienanleihen. Wie so oft lief das langfristige Depot mit der breiten Risikostreuung besser. Und einige Einzelaktien haben mich wirklich auf eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt geschickt. Während Bayer einfach nur abgestürzt ist und Amazon eben richtig gut lief, war es vor allem meine Lieblingsaktie, die mich mal himmelhoch hat jauchzen lassen oder zu Tode betrübt hat. Entschuldigen Sie diese etwas blumige Formulierung, aber das war schon heftig.

Im Juli habe ich mich über meinen ersten 1.000-prozentigen Gewinn gefreut. 1.000 Prozent, so viel hat die LVMH-Aktie zugelegt, seit sie in meinem Depot liegt. Das muss man sich mal vorstellen! Schade, dass ich im Spielgelddepot nur kleinere Summen investiere. Aber ich bin mit LVMH, dem weltweiten Marktführer der Luxusgüterindustrie, natürlich investiert geblieben. Keine Sekunde lang habe ich darüber nachgedacht, Gewinne mitzunehmen oder ganz auszusteigen.

Ich liebe diese Aktie einfach, genauso wie die Louis-Vuitton-Taschen übrigens, aber das ist ein anderes Thema. Auf das Rekordhoch an der Börse und in meinem Depot folgte ein fieser Rücksetzer. Die Aktie rutschte mächtig ab, von gut 880 Euro ging es auf "nur" noch etwa 660 Euro. Das tut weh.

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Verliebe Dich nie in eine Aktie

Mittlerweile hat sie sich ein Stück weit erholt, aber von meinem "Tausendprozenter" ist sie weit entfernt. Nun gut, eine Aktie mit einem Plus von fast 900 Prozent im Depot zu haben, ist auch herrlich. Aber so denken wir Aktionäre nicht. Wir setzen – rein börsenpsychologisch – Anker, und meiner liegt nun mal jetzt bei einem Kurs von 880 Euro und einem Plus von 1.000 Prozent. Verrückt, oder? Auch das ist Börse. Und bei allen Plädoyers für breite Risikostreuung bin eben auch ich nur eine menschliche Aktionärin, noch dazu verliebt in eine Aktie. So kann es gehen. So viel zur alten Börsenweisheit: Verliebe Dich nie in eine Aktie!

Fakt ist aber: Einzelwerte sind riskanter, wenn auch spannender als Fonds oder ETFs. Sie sind nichts für schwache Nerven und nicht immer ist alles nur erfreulich. Aber zum Glück ist da eben noch das sehr langfristige, sehr breit gestreute Depot für meinen Vermögensaufbau und meine Altersvorsorge. Das ist eben jenes mit der hohen Aktienquote von 80 Prozent. Wie schon erwähnt, lief das ziemlich gut. Eine deutlich zweistellige Rendite sollte ich für 2023 einfahren. Ein paar Handelstage gibt es ja noch. Und für 2024 bin ich übrigens recht optimistisch. Auch wenn ich nicht glaube, dass auf ein sensationelles Aktienjahr ein weiteres, genauso großartiges folgen wird.

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  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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