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Staatsanleihen: Sind Bonds jetzt wieder eine attraktive Geldanlage?


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Comeback der Anleihen
"Barbara" oder "Tina" – wer ist attraktiver?

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 03.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Kursanzeigetafel von StaatsanleihenVergrößern des Bildes
Staatsanleihen auf der Kurstafel (Symbolbild): Die Verzinsung in den USA liegt bereits höher als die Inflation. (Quelle: Torsten Asmus)

Während es in Zeiten von Nullzinsen keine Alternative zu Aktien gab, dreht sich nun der Wind zugunsten von Staatsanleihen. Zu Recht?

Jahrelang hatten Aktienanleger nur ein müdes Lächeln für die Fans festverzinslicher Wertpapiere übrig. Jetzt aber zeigt sich, dass "Barbara" mitunter höheren börslichen Sexappeal hat als "Tina". Ehe wir auf die Spezifitäten des Zinsmarktes eingehen, sollten zunächst einmal die Begrifflichkeiten geklärt werden.

"Tina" und "Barbara"

"Tina" und "Barbara" verbindet man besonders in Deutschland wohl eher mit semi-erfolgreichen Frauenmagazinen. Für Anleger aber haben die Namen eine ganz andere Bedeutung. "In der Corona-Krise und mit dem Sturz der Zinsen unter die Nulllinie galt für Anleger 'There Is No Alternative' zu Aktien. Gemeint war, dass es keine Alternative zur Aktienanlage gab", erklärt Vanyo Walter, Kapitalmarktexperte vom Broker RoboMarkets das Kürzel. Jetzt aber kommt "Tina" gewaltig unter Druck, denn "Barbara" macht sich breit.

Mit "Bonds Are Really Back And Really Attractive" wurde das Comeback der Anleiherenditen eingeleitet – was so viel heißt wie: Anleihen sind zurück und sehr attraktiv. "Nach einem harten Jahr 2022 sind die Renditen von US-Staatsanleihen wieder auf das Niveau der Realverzinsung vorgestoßen."

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

2022 als Anleihendesaster

"In Deutschland steht dies nun auch an“, erklärt Mathias Beil, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger Sutor Bank. Wie schlecht der Kauf von Anleihen 2022 war, drückt der Deutsche Rentenindex (Rex) aus. Er schnitt 2022 mit einem Minus von 11,87 Prozent so schlecht wie in keinem anderen Jahr seit Einführung des Barometers ab. "Dies ist in sich logisch, denn die starken Zinserhöhungen der Notenbanken hatten Anleihenkurse massiv gedrückt", so RoboMarkets-Experte Walter.

Beispielhaft waren 100 Jahre laufende Anleihen des Landes Österreichs und des Bundeslands Nordrhein-Westfalen, deren Kurse von über 200 auf weit unter 100 stürzten. "Aktuell lauten die Zinsprognosen, dass wir Ende 2024 mit Zinssenkungen rechnen können. Die Wirtschaftsweisen erwarten für Deutschland eine leichte Rezession, die Prognosen für 2024 sind aber durchaus besser", stellt Mathias Beil fest.

USA machen es vor

Die 10 Jahre laufenden US-Staatsanleihen haben den Sprung in die Realverzinsung bereits wieder geschafft, nach Abzug der Inflation ist die Rendite positiv. Spannend wird nun sein, ob es in den USA noch zu einer harten Landung und damit einer Rezession kommen wird. Deutschland befindet sich seit einiger Zeit in einer Rezession und könnte diese 2024 sogar schneller überwinden.

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Währungen gehen mit dem Zins

"Für professionelle Anleger wird neben dem Zinsmarkt dann auch der Währungsmarkt interessant. Denn die Stärke einer Volkswirtschaft gegenüber einer anderen kann positiv für deren Währung sein", hebt Vanyo Walter von RoboMarkets das Steckenpferd der Trader beim Broker hervor.

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Denn auch in den USA ist nicht mehr alles eitel Sonnenschein. Die Ratingagentur Moody’s hat festgestellt, dass die Anzahl der von der Agentur untersuchten Unternehmen mit schlechter Bonität in einem Jahr bereits von 11 auf 16 Prozent gestiegen ist. So werden die Karten neu gemischt und es dürfen schon Wetten abgeschlossen werden, ob man sich 2024 eher in "Barbara" oder "Tina" verlieben darf und ob die Zuneigung in allen Ländern gleich ausfällt.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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