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Apple und Tesla: Warum Anleger jetzt sehr aufmerksam sein sollten


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Lieblingsaktien der Deutschen
Apple und Tesla im Risikomodus

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 22.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Das Apple-Logo an einer Glasfront: Apple hat im vergangenen Jahr die Schwelle von einer Billion Euro Umsatz überschritten.Vergrößern des Bildes
Das Apple-Logo an einer Glasfront: Apple hat im vergangenen Jahr die Schwelle von einer Billion Euro Umsatz überschritten. (Quelle: IMAGO / Frank Hoermann / Seven Simon)

Apple ist nicht nur die bekannteste Tech-Marke der Welt, sondern für die Deutschen auch die Nummer eins bei Aktien. Doch Anleger sollten jetzt aufmerksam sein.

Eine Auswertung des Brokers Consorsbank zeigte jüngst die Lieblingsaktien der deutschen Anleger. Unter den zehn beliebtesten liegen mit Allianz, Siemens, SAP, BASF und Mercedes-Benz immer noch erstaunlich viele Dax-Titel. Rang eins geht jedoch genauso wie beim Smartbroker oder IG an Apple. Nicht allzu weit dahinter liegen unter den US-Tech-Firmen die Aktien von Microsoft und Tesla.

Tech ist im Falle von Tesla kein Schreibfehler, denn viele Investoren ordnen das Unternehmen mittlerweile primär dort ein und nur sekundär bei Autoherstellern. Ansonsten wäre Tesla auch kaum derart teurer bewertet als Mercedes-Benz, BMW oder Volkswagen. In der bevorstehenden Berichtssaison jedoch müssen die Unternehmen Farbe bekennen, ob sie ihre Jahresziele erreichen. Allerdings steht noch viel mehr auf dem Spiel.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Wie teuer sind Aktien?

Seit dem Ende der Finanzkrise 2009 haben die Aktienmärkte zwar immer wieder Rückschläge erlitten. Längerfristig betrachtet hatten Anleger aber fast durchweg Grund zur Freude. Gut 13 Prozent durchschnittliche Rendite pro Jahr erzielte der S&P 500 – eine weit überdurchschnittliche Performance. Nur in der jüngeren Vergangenheit lief es nicht mehr ganz so rund.

"Seit nunmehr 443 Handelstagen hat der amerikanische Leitindex kein neues Rekordhoch mehr erreicht. Das ist die längste Durststrecke seit 14 Jahren", ordnet Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets statistisch ein. "Schaut man weiter zurück, gab es seit der schweren Weltwirtschaftskrise 1929 nur sieben andere Leidenszeiten mit einer solchen Länge". Dennoch befindet sich der Markt in Sichtweite seines Allzeithochs. Betrachtet man vergleichbare Fälle, so dauerte es im Mittel nur knapp vier Monate, bis die Sektkorken wieder knallten.

Quartalssaison könnte helfen

Auslöser für einen weiteren Aufschwung könnte die anstehende Berichtssaison sein. "Für das dritte Quartal wird auf der Indexebene ein Gewinnwachstum von 1,1 Prozent im Jahresvergleich erwartet – das erste positive Ergebnis im Jahresvergleich seit dem dritten Quartal 2022", so Professor Bernd Meyer, Anlagestratege bei Berenberg. Zumindest die Vorzeichen deuten recht deutlich auf positive Überraschungen hin.

So sind die Kurse im Vorfeld nicht gestiegen, nur ein Drittel der Anleger sieht den US-Markt auf Sicht von sechs Monaten höher. Zurückhaltung dominiert, von Euphorie kann keine Rede sein. Vor allem die steigenden Renditen von Staatsanleihen haben die globalen Aktienmärkte unter Druck gesetzt. Befürchtet wird, dass die US-Notenbank und die EZB die Leitzinsen noch längere Zeit auf dem erreichten hohen Niveau belassen werden.

Zinsen stören

Steigende Zinsen erschweren die Refinanzierungsbedingungen der Unternehmen und belasten die Gewinne. Am Rentenmarkt dürften aber auch viele positive Nachrichten auf der Zinsseite eingepreist sein. So begibt die US-Regierung derzeit viele neue Staatsanleihen, um ihren Kapitalbedarf zu decken. Allein das daraus resultierende höhere Angebot treibt die Zinsen, zumal die Fed anders als früher nicht mehr massiv als Käufer auftritt und auch China seine Bestände eher abbaut.

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Rezession noch weit entfernt

Es wäre zwar etwas verfrüht, jetzt schon die Zinswende auszurufen. Die Spitze dürfte aber erreicht sein und die Zinssenkungsfantasie für 2024 den Markt stützen. Gleichzeitig läuft die Konjunktur weiter auf Hochtouren. Für das dritte Quartal zeichnet sich in den USA ein BIP-Wachstum von rund fünf Prozent auf das Jahr hochgerechnet ab. Eine Rezession sieht anders aus.

Gestützt durch den starken Arbeitsmarkt und die damit verbundene ungebrochen hohe Konsumbereitschaft dürften bei den meisten Unternehmen die Kassen weiter klingeln. So sollten auch die meisten Firmen ihre Jahresziele im Blick behalten. Analysten rechnen mit einem Gewinnrückgang von rund 0,3 Prozent und einem Umsatzplus von gut einem Prozent.

"Allerdings drückt vor allem der Energiebereich die Durchschnittsprognosen deutlich nach unten. Ohne diesen Sektor sieht die Welt ganz anders aus", verweist Robomarkets-Experte Molnar auf spezielle Einflüsse. Wahrscheinlicher als der vierte Quartalsrückgang in Folge ist ein Übertreffen der Prognosen um vier bis fünf Prozentpunkte. Zünglein an der Waage sind einmal mehr die Megacaps wie Meta, Tesla, Amazon und Apple aus den Bereichen Technologie und zyklischer Konsum.

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Der Ausblick zählt

Besonders wichtig für die Marktreaktionen werden auch die Ausblicke sein. Einige Unternehmen dürften erste Tendenzen für 2024 bekannt geben. Aus Sicht der Unternehmensgewinne könnte lediglich der nachlassende Inflationsdruck leicht negativ wirken. Anders als im Vorfeld der nun anstehenden Berichtssaison sind die Erwartungen für den Jahresauftakt recht sportlich.

"Mit gut acht Prozent Gewinnwachstum für das erste und zwölf Prozent für das zweite Quartal liegt die Messlatte recht hoch", findet Franz-Georg Wenner vom Börsendienst Indexradar. Aber das ist noch Zukunftsmusik, und gerade zum Jahresende ist die Börse in der Regel freundlich gestimmt. Was passt da besser als ein frischer Rekord?

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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