Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet."Stupid German Money" So vernichten deutsche Sparer Milliarden Euro
Stupid German Money ist in Finanzkreisen ein geflügeltes Wort. Besonders dumm ist es, wenn Geld auf unverzinsten Girokonten geparkt wird. Tun Sie etwas!
Nie war es leichter in Deutschland, sein Geld in Aktien, Indexpapieren oder Zertifikaten anzulegen. Ein paar Klicks und ein schnelles Video-Ident-Verfahren genügen – und schon hat man bei bekannten Brokern ein Depot eröffnet. Anders als in den 2000er-Jahren kostet der Kauf einer Aktie von Nvidia, Deutsche Bank oder Tesla dann nicht zehn oder 20 Euro Gebühren, sondern mit ein oder zwei Euro ist man dabei. So jedenfalls beim Smartbroker oder Newcomern wie Trade Republic.
Wichtig ist jedoch, dass Anleger überhaupt etwas für ihre Geldanlage tun. Denn schon 2021 waren es angesichts von knapp 3 Prozent Inflation rund 116 Milliarden Euro Kaufkraftverlust, den das Parken von Geld auf Girokonten verursachte. Gebühren wurden dabei nicht einmal einkalkuliert. Im Jahr 2022 führte eine Inflation von etwa sechs Prozent dazu, dass mindestens 200 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren gingen. 2023 dürfte die gleiche Schwelle fast erreicht werden.
Zur Person
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
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Ein konkreter Zins wäre schön
Nun könnte der Ausweg in klassischen und vermeintlich sicheren Geldmarktfonds liegen, immerhin ein Inflationsausgleich ist dort momentan zu erreichen. Selbst wer bisher Scheu vor Zertifikaten hatte, sollte sich aber dort Zinsersatzpapiere einmal genau ansehen. Im Direktmarkt verkaufen sich Expresszertifikate 2023 wie geschnitten Brot. Anleger, die ihre Geldanlage selbst managen, haben jedoch noch weitaus spannendere Chancen auf satte Erträge.
Feingold Research stellt ein Papier, wie wir es jede Woche unseren Abonnenten zeigen, beispielhaft vor. Es handelt sich um ein Bonuszertifikat mit Cap auf den EuroStoxx50-Index. Die Funktionsweise ist denkbar einfach. Anleger erhalten bei einem Invest in die WKN DJ14C5 eine Rendite von momentan exakt 8 Prozent pro Jahr, wenn der EuroStoxx50 bis 16. Juni 2024 immer mindestens bei 2.850 Zählern notiert. Das heißt: Der Index kann sogar im schlimmsten Fall um 32 (!) Prozent fallen und es gäbe immer noch 8 Prozent. Fällt der Index noch weiter, ergibt sich beim Papier dieselbe Rendite wie bei einem vergleichbaren ETF.
Das Risiko nach unten ist also geringer als bei einem Fonds- oder ETF-Investment, und das Papier bietet für Anleger einen sehr schönen Puffer für raue Zeiten. Der Nachteil: die Rendite ist auf 8 Prozent begrenzt. Für ängstliche Sparer wäre ein solches Papier aber genau das richtige, um sich an den Kapitalmarkt heranzutasten, ohne gleich gierig hohe Renditen anzupeilen.
Im Gegenteil gleichen acht Prozent die Inflation mehr als aus und liefern einen ordentlichen Schnaps obendrauf. So investiert man mit Augenmaß, aber zielgerichtet auf einen konkreten Ertrag. Und wer es sich vor Augen führen mag: 10.000 Euro auf dem Girokonto geparkt sind bei fünf Prozent Inflation nach einem Jahr nur noch 9.500 Euro wert. Mit dem obigen Zertifikat wächst die Summe nominal auf immerhin 10.800 Euro an. Das kann sich sehen lassen.
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