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Themeninvestments: Chancen und Risiken – So schützen Sie ihr Geld


Meinung
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Themeninvestments
Chancen und Risiken: Nicht jeder Trend endet im Plus

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEin Gastbeitrag von Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 20.08.2023Lesedauer: 4 Min.
Künstliche Intelligenz bietet Unternehmen neue Chancen (Symbolbild): Doch der Einsatz ist auch umstritten.Vergrößern des Bildes
Künstliche Intelligenz: An der Börse bietet dieses Thema Anlegern neue Chancen, es ist aber auch riskant. (Symbolbild) (Quelle: IMAGO/Christian Ohde)
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Künstliche Intelligenz, Wasserstoff, Cybersecurity: Trends, mit denen Sie an der Börse viel Geld verdienen können – und verlieren. Wie Sie die Chancen nutzen.

An der Börse gibt es immer wieder Branchen oder Themen, die besonders heiß gehandelt werden. Es sind Trends, bei denen eigentlich jeder dabei sein will oder gerne früh dabei gewesen wäre. In den vergangenen Wochen und Monaten beflügelte die Künstliche Intelligenz (KI) die Fantasie der Anleger. Alles, was auch nur irgendetwas damit zu tun hatte, zündete eine Kursrakete. Sobald die magischen Buchstaben KI oder die englische Variante AI für Artificial Intelligence ins Spiel kamen, waren Gewinne quasi vorprogrammiert.

Doch es gibt auch kritische Stimmen. Manch einer befürchtet gar einen Hype oder eine Blase, die entstehen könnte, wenn die Kurse weiter steigen. Für jeden Anleger ist es eine Herausforderung, Trends zu erkennen und für sich zu nutzen und dabei das eigene Risiko zu minimieren.

Vor dem Thema KI war Cybersecurity sehr gefragt, noch davor war es Wasserstoff. Doch wie so oft an der Börse steigt mit den Kursraketen auch das Absturzrisiko. Wenn Sie in den vergangenen Jahren in Wasserstoffaktien investiert haben, dann haben Sie es schmerzlich erlebt. Aber eine ziemlich lange Zeit konnten Sie richtig viel Geld damit verdienen, dann knallte es. Leider ist es gar nicht so einfach zu erkennen, wann eine Branche oder ein Thema heiß wird, wann sich ein Trend herauskristallisiert und wann er abzustürzen droht.

Wenn der Aufwärtstrend da ist, dann wollen alle dabei sein. Und die Finanzbranche bietet Ihnen jede Menge Möglichkeiten in Form von aktiv gemanagten Fonds, passiven börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz: ETFs) oder anderen Instrumenten. Grundsätzlich ist das zu begrüßen, denn mit Fonds und ETFs streuen Sie als Anleger Ihr Risiko. Sie setzen auf die Aktien vieler Unternehmen, anstatt einige wenige Einzeltitel zu kaufen.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Finanzexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Alle Gastbeiträge von Jessica Schwarzer lesen Sie hier.

Mangelnde Risikostreuung bei Themen-ETFs

Doch Vorsicht: Vor allem bei Themen-ETFs ist es mit der Risikostreuung oft nicht so weit her. Es lohnt der genaue Blick in den ETF, auf den Index und seine Einzelwerte. Es gibt auch oft gar nicht "den Index", sondern gleich mehrere. Und je nachdem, welchen Index der ETF abbildet, ändert sich dann auch die Zusammensetzung des ETFs sehr stark. Von den unterschiedlichen Strategien aktiver Fonds und den Einschätzungen ihrer Manager ganz zu schweigen. Und entsprechend unterschiedlich ist dann eben auch die Rendite.

Und wir sprechen hier wirklich von extremen Unterschieden. Wie extrem, das hat selbst mich überrascht, als ich eine aktuelle Analyse von Jan Tachtler, Kapitalmarktanalyst beim Vermögensverwalter HQ Trust, in die Finger bekam. Er untersuchte Themenfonds, die sich auf ein bestimmtes Anlagethema wie Künstliche Intelligenz, Robotik oder Clean Energy konzentrieren. Genauer gesagt: die Entwicklung von mehr als 200 in Deutschland zugelassenen Publikumsfonds und ETFs, die einen thematischen Ansatz verfolgen.

Bei seiner Auswertung berücksichtigte der Experte neun Investmentthemen: Big Data und AI, Clean Energy, Cybersecurity, Digital Finance, Digital Health, Future Mobility, Global Brands, Robotics sowie Wasser. Gewertet wurden Fonds oder ETFs, die über den kompletten Betrachtungszeitraum von August 2022 bis Juli 2023 am Markt waren.

Große Renditedifferenzen untersuchter Produkte

Die wichtigsten Ergebnisse: Die Performance kann nicht nur zwischen den einzelnen Investmentthemen stark variieren. Auch innerhalb der einzelnen Themen zeigen die untersuchten Fonds sehr große Renditedifferenzen.

Am weitesten auseinander klaffte die Performance bei den Produkten aus dem Bereich Future Mobility: Hier lagen zwischen dem besten und dem schlechtesten Fonds oder ETF unglaubliche 68 Prozentpunkte. Bei Digital Health und Clean Energy betrug der Unterschied aber auch mehr als 40 Prozentpunkte. Deutlich geringer war die Bandbreite bei Wasser und Cybersecurity, wo zwischen dem besten und schlechtesten Produkt nicht einmal zehn Prozentpunkte lagen. Aber auch dann ist es natürlich ärgerlich, wenn Sie den "falschen" Fonds oder ETF im Depot haben.

Da ist es dann deutlich einfacher, auf den globalen Aktienmarkt zu setzen. Die ETFs auf den MSCI World entwickeln sich mehr oder weniger gleich gut oder schlecht. Deutlichere Unterschiede kann es natürlich bei aktiven Investmentsfonds geben, die global investieren. Je spezieller die Anlageklasse, desto "wilder" wird es.

Trotzdem konnten Sie mit Themen-Investments in den vergangenen zwölf Monaten Geld verdienen. Mit Themenfonds aus dem Bereich Big Data und AI, die am besten abgeschnitten haben, waren es im Schnitt knapp zwölf Prozent. Aber es gab eben bessere und schlechtere Produkte. Und bei drei der neun Investmentthemen hätten Anleger über diesen Zeitraum sogar im Schnitt Geld verloren: Clean Energy, Digital Health und Future Mobility.

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Themeninvestments sollten nur Beimischung sein

Trotzdem faszinieren uns solche Anlageideen. Wir wollen beim nächsten Trend dabei sein, wir wollen Zukunftsthemen "spielen" und Chancen nutzen. Wenn Sie sich für Themeninvestments interessieren, dann sollten Sie beachten: Solche sehr speziellen Anlageklassen sollten immer nur Beimischung in Ihrem Depot sein.

Wie groß diese sein darf, kommt natürlich auf Ihre Strategie an und was Sie dem "Thema" zutrauen. Aber mehr als zehn Prozent sollten es eigentlich nicht sein. Trauen Sie dem Thema aber zu, ein echter Megatrend zu werden, können Sie vielleicht auch ein etwas höheres Risiko eingehen. Aber bedenken Sie: Chance und Risiko hängen an der Börse sehr eng zusammen. Je höher die Chance, desto höher das Risiko. Und umgekehrt, und das ist die gute Nachricht.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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