Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Sechs Prozent Inflation Zerfällt Ihr Geld noch oder arbeitet es schon?
Die gute Nachricht im Sommer 2023 lautet: Die Inflation fällt. Dummerweise liegt sie noch immer bei rund sechs Prozent. Ausgleich ist dringend nötig.
Wenn man Neulinge für Aktien, ETFs oder Fonds begeistern möchte, hört man in der Regel zwei Arten von Ausreden. Entweder: Es ist zu kompliziert. Oder: zu riskant. Die wenigsten antworten, dass sie es grundsätzlich klasse finden, ihr Geld auf der Sparkasse dahinrinnen zu sehen. Denn nichts anderes passiert bei sechs Prozent Inflation. Daher wollen wir uns diesmal ganz konkret anschauen, was Sie bekommen, wenn Sie genau diese sechs Prozent Inflation durch Rendite ausgleichen möchten.
In der Fondsbranche ist die Antwort simpel, denn ein Aktien- oder Geldmarktfonds garantiert keine Rendite – Sie müssen hoffen, dass der Markt sich entsprechend entwickelt. Es können mehr als sechs Prozent herausspringen oder auch weniger.
Zur Person
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
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Bei Zertifikaten ist dies anders. Sie können mit konkreten Produkten mit exakten Konditionen und genauen Parametern auswählen, wie sie sechs Prozent erreichen wollen. Wunderbare Produkte für Einsteiger sind sogenannte Bonuszertifikate, die nicht mehr kosten als der Basiswert (mehr dazu hier). Basiswert kann ein Index wie der Dax oder eine Aktie wie Apple sein. Welches Risiko muss ich für sechs Prozent aber nehmen? Wir schauen uns drei Varianten an. Zunächst soll es der Dax sein.
Risiken? Überschaubar
Jedes Zertifikat hat eine Kennnummer. Diese lautet in unserem Fall beim Dax-Bonus PE9HUG. Das passende Bonuszertifikat hat eine Laufzeit bis August 2024, also ein Jahr. Sie können das Papier aber auch an jedem Tag verkaufen, an dem Sie wollen. Als Rendite stehen genau jene sechs Prozent an, sprich die aktuelle Inflationsrate. Wo sind die Risiken?
Nun, der Dax ist 2023 schon stark geklettert von 13.800 auf aktuell 15.800 Punkte. Für die sechs Prozent Rendite muss er bis August 2024 stets über 8.800 Punkten notieren – ein Puffer von 44 Prozent. Selbst wenn er darunter fiele, würde sich das Bonuspapier entwickeln wie ein ETF und am Dax hängen. Wie realistisch sind also die sechs Prozent? Sehr realistisch.
Einzelaktien? Noch mehr Puffer möglich
Gehen Sie Richtung Einzelaktien, können Sie dank deren Schwankung bei Tesla oder Nvidia noch weitaus mehr Puffer einbauen und dennoch sechs Prozent abräumen. Bei Tesla gibt es ein entsprechendes Bonuspapier mit der Kennnummer KH5F3W. Es bietet 55 Prozent Puffer zum Aktienkurs, bringt aber mit zwölf Prozent pro Jahr sogar die doppelte Inflationsrate als Rendite.
Zuletzt findet man auch bei Nvidia sehr interessante Papiere, die Chance und Risiko gut kombinieren. Die Kennnummer KH4MGH läuft wie Tesla bis Juni 2024, hat 50 Prozent Puffer und eine Seitwärtsrendite von zehn Prozent. Man sieht also – bei immensen Risikopuffern sind am Zertifikatemarkt für Zinsjäger Produkte in der Auslage, die defensiv und ertragreich zugleich sind.
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