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Altersarmut vorbeugen: Aktienrente fehlgeschlagen – So retten Sie die Rente


Meinung
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Angst vor Altersarmut
So retten Sie Ihre Rente

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEin Gastbeitrag von Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 09.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Rentner und Geld: Die Grundrente soll vor Altersarmut schützenVergrößern des Bildes
Rentner und Geld: Private Altersvorsorge ist noch immer nicht bei allen Menschen angekommen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Aktienrente sollte ein großer Wurf werden, doch aus dem Turbo für unsere Rente wurde leider nichts. Werden Sie lieber selber aktiv.

Ohne private Altersvorsorge geht es nicht. Das wiederholen Experten fast schon wie ein Mantra. Und sie haben recht! Den meisten Menschen ist das auch klar, aber sie handeln einfach nicht. Gerade die Jüngeren wollen oder können nicht für das Alter vorsorgen. Das könnte langfristig schwerwiegende Folgen haben.

Eine repräsentative Studie des Versicherers Canada Life kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Viele 18- bis 29-Jährige haben das Thema Altersvorsorge überhaupt nicht auf der Agenda. Immerhin 38,4 Prozent von ihnen geben an, sich nie mit ihrer privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Weitere 22,1 Prozent wissen nicht, ob sie es tun, oder machen keine Angabe. Auch sie kann man wohl zu jenen rechnen, die sich nicht mit ihrer Altersvorsorge beschäftigen. Gehören Sie auch dazu?

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Finanzexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Alle Gastbeiträge von Jessica Schwarzer lesen Sie hier.

Die Gefahr der Altersarmut wird ingnoriert

Oder sind Sie schon älter? Leider sieht es auch bei den etwas Älteren nur wenig besser aus. Bei den 30- bis 39-Jährigen ist es immer noch jeder Fünfte, der sich nicht kümmert. Wird die Gefahr der drohenden Altersarmut nicht erkannt oder wird sie ignoriert? Oder stecken die Menschen einfach den Kopf in den Sand? Das muss sich ändern. Dringend.

Es gibt aber auch ein paar erfreuliche Ergebnisse der Studie. Wer vorsorgt, setzt am häufigsten auf private und betriebliche Altersvorsorge sowie auf Aktien. Vor allem die 30- bis 39-jährigen Befragten (32,6 Prozent) favorisieren die Altersvorsorge mit Aktien, Aktienfonds und Aktien-ETFs. Da ist natürlich noch viel Luft nach oben, aber immerhin.

Keine vernünftige Altersvorsorge ohne Aktien

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber ich bleibe dabei: Ohne Aktien funktioniert weder eine vernünftige Altersvorsorge noch ein erfolgreicher Vermögensaufbau. Leider haben die Deutschen viele Vorurteile gegenüber dieser Anlageklasse – zu riskant, zu kompliziert, zu gefährlich. Auch das bestätigt die Studie von Canada Life.

Wenig überrascht, dass auch die Aktienrente nur begrenzt gut ankommt. Zwar glauben 37,9 Prozent, dass die staatlich organisierte Aktienrente einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der gesetzlichen Rente leisten könnte. Immerhin. Bei den 18- bis 29-Jährigen sehen aber 60,8 Prozent keinen Mehrwert. Nun ist aus der Aktienrente sowieso "nur" ein Generationenkapital geworden. Die Erträge sollen das Beitragsniveau stabilisieren, nicht unsere Renten erhöhen.

Die private Altersvorsorge ist und bleibt deshalb alternativlos, auch und vor allem mit Aktien. Mit breiter Risikostreuung – am besten via Fonds und ETFs – und einem langen Anlagehorizont schwindet das Risiko und die Chancen steigen. Der Einstieg in die Börse ist auch gar nicht kompliziert und es geht schon mit kleinen Summen los. Ich bin großer Fan vom Fonds- oder ETF-Sparplan – auch für meine persönliche Altersvorsorge.

Fonds- und ETF-Sparen lohnt sich

Und dabei kommt richtig was zusammen. Der Fondsverband BVI bietet eine interessante Statistik, die regelmäßig aktualisiert wird. Zum letzten Stichtag, dem 31. März 2023, sah die so aus: Wenn Sie 20 Jahre lang Monat für Monat 100 Euro in einen global investierenden Aktienfonds investiert hätten, wären aus 24.000 Euro stolze 46.482 Euro geworden – macht eine jährliche Rendite von 6,2 Prozent. Nicht schlecht, oder? Über 30 Jahre war die Rendite sogar noch ein wenig höher, lag bei 6,3 Prozent pro Jahr. Aus 36.000 Euro wären 102.449 Euro geworden. Die Zeit als Renditeturbo!

Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Vielfaches davon Monat für Monat gespart oder irgendwann zwischendurch ihre Sparrate erhöht, vielleicht nach einer satten Gehaltserhöhung. Los gehen kann es aber je nach Bank oder Onlinebroker auch schon mit 10 oder 25 Euro. Diese Summe kann doch fast jeder aufbringen, oder? Ob hohe oder niedrige Sparrate, Fonds- und ETF-Sparen lohnt sich immer.

Natürlich liefert die BVI-Statistik nur einen Durchschnitt. Es gibt bessere, viel bessere Fonds sogar, aber eben leider auch schlechtere. Trotzdem ermuntert mich diese Statistik immer wieder, meinen ETF-Sparplänen treu zu bleiben – auch wenn es an der Börse mal nicht so gut läuft. Denn dann gibt es mehr Anteile für meine monatliche Sparrate. Langfristig zahlt sich das aus!

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Aktien können und müssen ein wichtiger Baustein für Ihre Altersvorsorge sein. Mit ETFs und Fonds lässt sich ein kleines Vermögen aufbauen – auch mit geringen Summen. Das lesen hoffentlich auch all jene, die noch nicht vorsorgen.

Völlig verrückt ist auch, dass die meisten Menschen von einer recht üppigen monatlichen Rentenlücke ausgehen – ein weiteres Ergebnis der Studie. Mehr als 25 Prozent der Befragten rechnen mit einer Rentenlücke von mehr als 1.500 Euro. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 48 Prozent. Das ist jeder Zweite. Und trotzdem handeln sie nicht? Es wird Zeit!

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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