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Bitcoin: Stürzt die Kryptowährung ab? Das könnte der Grund sein


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Vorwürfe gegen Kryptobörse
Bitcoin in der Vertrauenskrise

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 08.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine der wohl bekanntesten Cyberwährungen: der Bitcoin.Vergrößern des Bildes
Eine der wohl bekanntesten Cyberwährungen: der Bitcoin. (Quelle: Ina Fassbender/dpa)
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Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat die Kryptowährungsbörse Binance wegen Wertpapierverstößen angeklagt. Das Vertrauen ist angeschlagen.

In den USA sind Auseinandersetzungen mit der Börsenaufsicht nicht vergnügungssteuerpflichtig. Das zeigt die jüngste Maßnahme der SEC gegen Binance: Die US-Börsenaufsicht hat die weltgrößte Börse für digitale Vermögenswerte verklagt – unter anderem wegen mutmaßlicher Veruntreuung von Kundengeldern. Ein Schritt, der wegweisend ist und den Bitcoin erst mal acht Prozent abwärts schickte.

Dass sich die bekannteste Kryptowährung genauso schnell wieder erholt hat, ist ein gutes Signal für sie. Daran, dass Kryptobörsen massive Probleme haben, ändert es aber nichts. Denn Binance ist bei weitem die größte Kryptobörse der Welt, und ihr Gründer Changpeng Zhao – unter Experten nur als "CZ" bekannt – ist die wohl einflussreichste Person der Branche. Er spielte auch eine Schlüsselrolle beim Zusammenbruch des Konkurrenten FTX im vergangenen Jahr, der sich mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert sah.

Netz von Täuschungen?

Der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, sagte in einer Erklärung: "Mit dreizehn Anklagen behaupten wir, dass Zhao und die Binance-Einheiten in ein umfangreiches Netz von Täuschungen, Interessenkonflikten, mangelnder Offenlegung und kalkulierter Umgehung des Gesetzes verwickelt waren."

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Kundengelder getrennt?

Ein weiterer schwerer Vorwurf ist, dass Binance die Kundengelder nicht getrennt vom Firmenvermögen halte und daher nach Belieben Gelder umleiten könne, auch an Unternehmen, die Zhao gehörten. Bis mindestens 2021, so heißt es in der Beschwerde, seien von Konten im Namen von Binance-Unternehmen, die sich im wirtschaftlichen Eigentum von CZ befanden, Milliarden von Dollar an Kundengeldern auf Bankkonten in den USA überwiesen worden. Das stelle für Anleger ein nicht bekannt gegebenes Gegenparteirisiko dar, so die SEC.

Binance sagte in einer Erklärung, dass es von den Maßnahmen der SEC "enttäuscht" sei und "unser Geschäft und die Branche energisch verteidigen" werde. Das Unternehmen fügte hinzu, dass es die Behauptungen der SEC zurückweist, Binance habe als nicht registrierte Wertpapierbörse operiert oder illegal Wertpapiere angeboten und verkauft.

Im Verteidigungsmodus

Binance in Deutschland flüchtet sich derweil in Allgemeinplätze, die die Sicherheit der Kundengelder betreffen. Jonas Jünger, Deutschland-Geschäftsführer von Binance, erklärte, die Plattform nehme die Entwicklung sehr ernst. Er betonte, man strebe nach höchsten Standards in Bezug auf Compliance und Transparenz. "Wir möchten klarstellen, dass die Vermögenswerte unserer Nutzer auf Binance und den verbundenen Plattformen, einschließlich Binance.US, sicher und geschützt sind."

Bitcoin leidet unter den Vorwürfen – aber nur kurz

Binance war lange Zeit eine tragende Säule der digitalen Wirtschaft und vereinte in manchen Monaten fast zwei Drittel des gesamten Krypto-Handelsvolumens. In letzter Zeit hat man einen Teil seines Marktanteils eingebüßt und nach den jüngsten Vorwürfen ist anzunehmen, dass sich viele Kryptofans nach anderen Adressen umsehen. Die Krise bei der Plattform hat Bitcoin und anderen Kryptowährungen nur kurzfristig geschadet. Bitcoin ist in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent gestiegen.

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Am Aktienmarkt hat sich die Nachricht auch negativ auf den Wettbewerber Coinbase ausgewirkt. Auch er wird inzwischen von der SEC verklagt. Zwanzig Prozent musste die Aktie in den letzten Wochen abgeben. Das Unternehmen hat sich als Krypto-Blue-Chip-Aktie positioniert, die sich an die Regeln hält. Aber Coinbase enthüllte im März, dass die SEC ihr eine sogenannte Wells-Notice geschickt hatte, eine Warnung, dass die Agentur die Börse verklagen könnte.

Nach den jüngsten Entwicklungen werden Anleger aber noch größere Bedenken haben. Für Kryptofans, die in Deutschland die Entwicklung des Bitcoins dennoch mitmachen wollen, aber auf einen seriösen Partner setzen, haben im Derivatebereich bei der DZ Bank oder Vontobel Produkte, die die Kursperformance abbilden. Auch die Börse Stuttgart ist als etabliertes Haus im Kryptobereich dabei.

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  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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