Dax auf Rekordkurs Gute Vorsätze bloß nicht zu früh streichen
Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.An der Börse ist es wie im richtigen Leben. Gute Vorsätze sollte man durchhalten und konsequent verfolgen. Am Aktienmarkt kann dies reichlich Rendite bringen.
Am 2. Mai war es so weit. Der DAX übersprang nach langer Zeit mal wieder die Marke von 16.000 Punkten. Er lag knapp unter seinem Allzeit-Rekordhoch und für manche Investoren winkte damit eine gute Chance, das Depot abzusichern. Ein guter Vorsatz lautet oft, dies dann zu tun, wenn die Kurse weit oben sind.
Ein Problem bei fallenden Kursen ist, dass viele Anleger bei den Produkten nicht zugreifen. Sie sind dann viel zögerlicher, weil die Stimmung scheinbar so gut ist. Doch genau dann ist der Zeitpunkt zum Beispiel für Put-Optionsscheine wie ein DAX-Put mit WKN KH1YPA eine optimale Wahl. Dieser DAX-Put mit Basis 16.000 Punkten und Laufzeit Dezember 2023 ist gut für all jene, die an fallende Notierungen über den Sommer glauben.
Der Aktienprofi
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
Der zweite Vorsatz auch bei Absicherungen sollte dann aber lauten: Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Mithilfe von unterschiedlichen Orderformen lassen sich gewisse Strategien leichter verfolgen. Für die reine Aktienseite gibt es noch die Möglichkeit, bisher angefallene Gewinne abzusichern oder einen Stopp nachzuziehen. Schauen wir uns mal an, was Smartbroker, Consorsbank und Co. so im Angebot haben.
Orderformen sind vielfältig
Viele Anleger kennen dabei nur die klassischen Market-, Stop- und Limit-Orders. Diese können für einige Anleger Schwachstellen aufweisen. Beispielsweise bei einer klassischen Stop-Loss-Order sehen sich Anleger mit dem Problem konfrontiert, dass bei steigenden Kursen das Stop-Loss-Level immer wieder nach oben angepasst werden muss. Hier kann der Trailing-Stop Abhilfe leisten. Wer also weniger von seinem Gewinn wieder abgeben will, platziert einen Trailing-Stop und verhindert somit, dass angelaufene Gewinne aus dem Trade wieder verloren gehen. Zusätzlich bietet die One-Cancels-the-other-Option Anlegern die Möglichkeit, mit nur einer Orderform gleichzeitig auf steigende und fallende Kursentwicklungen zu reagieren.
Trailing-Stop
Der Trailing-Stop ist eine bei Anlegern sehr beliebte Orderform, die häufig auch als dynamischer Stop-Loss bezeichnet wird. Das Grundprinzip lautet hier wie eingangs erläutert: "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen." Nur die wenigsten Anleger haben die Zeit, ihr komplettes Depot ständig auf die Aktualität ihrer Stoppkurse zu überprüfen. Das Trailing-Stop bietet Abhilfe und passt fortlaufend und automatisch das gesetzte Stop-Level an die Kursentwicklung an.
Gerade bei steigenden Aktienmärkten entfernen sich die ursprünglich gesetzten Stoppmarken mitunter so sehr von der aktuellen Notiz, dass sie keine wirkliche Gewinnabsicherung mehr bedeuten. Häufig gehen bereits aufgelaufene Gewinne wieder verloren. Die Ordervariante Trailing-Stop jedoch passt den Stoppkurs bei steigenden Aktienkursen automatisch nach oben an.
Mit anderen Worten: Der absolute Abstand zwischen ursprünglicher Stop-Loss-Marke und dem Kurs bei Ordererteilung bleibt also gleich. Sobald die Börsen die Richtung drehen, kommt es dann oft relativ zügig zum Verkauf – und zwar wiederum zum besten nächsten Kurs.
Als Beispiel schauen wir uns den folgenden Fall an: Ein Anleger kauft eine Aktie zu 50 Euro und platziert den dynamischen Stopp bei 42,50 Euro. Die absolute Differenz beträgt 7,50 Euro, der prozentuale Abstand liegt bei 15 Prozent. Steigt die Aktie später auf 55 Euro, wird der Stoppkurs automatisch auf 47,50 Euro nachgezogen.
Klettert die Notiz kontinuierlich bis auf 70 Euro, wird die Reißleine bei 62,50 Euro gezogen. Der absolute Abstand beträgt weiter 7,50 Euro. In Prozent ausgedrückt ist der Abstand damit aber auf 10,7 Prozent geschrumpft. Der einzige Nachteil dabei ist, dass mit zunehmender Dauer des Kursaufschwungs das Risiko steigt, bei Korrekturen ausgestoppt zu werden. Dennoch ist diese Ordervariante eine sinnvolle Option.
One-cancels-the-other
Bei dieser Orderform können Anleger gleichzeitig auf Kursentwicklungen nach oben und unten reagieren und kombinieren dies in einer Orderform. Sobald ein Ereignis eintritt, wird die zweite Order gelöscht. Nehmen wir an, ein Anleger kauft eine Aktie zum Preis von 10 Euro. Mit der One-cancels-the-other-Order könnte er nun ein Verkaufslimit von 13 Euro und ein Verkaufslimit von 8,50 Euro eingeben. Sollte sich der Markt positiv entwickeln und die Aktie bis auf 13 Euro im Wert steigen, wird das Papier bestmöglich verkauft. Gleichzeitig erlischt das als Absicherung nach unten gedachte Limit bei 8,50 Euro.
Es besteht also nicht die Gefahr, dass der Wert zweimal verkauft wird. Würde der Markt sich nach unten entwickeln und die Stoppmarke bei 8,50 Euro touchieren, würde umgekehrt das obere Limit von 13 Euro gestrichen. Umsetzbar ist die One-cancels-the-other-Order simultan auch bei Kaufaufträgen. Demnach würde die Aktie entweder bei einem als besonders günstig angesehenen Niveau unterhalb des aktuellen Kurses oder bei Überschreiten einer – etwa aus charttechnischer Sicht – wichtigen Marke oberhalb der gegenwärtigen Notiz, gekauft werden. Auch hier gilt: Tritt ein Ereignis ein, wird die Order für das andere Szenario gelöscht.
Gerade jetzt bei Kursen um 16.000 Punkten im DAX schadet es also nicht, den gesamten Instrumentenkasten der Broker parat zu haben. Und wer sein Depot noch breiter sichern möchte, der greift auf den S&P 500 zu einem Put mit WKN SN38BL. Auch dieses Papier ist zur Sicherung sehr zu empfehlen.
- Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
- Eigene Recherche