Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Starthilfe für Börsen-Neulinge So eröffnen Anfänger Ihr Depot
In wenigen Ländern spricht man so verkniffen über Geld wie in Deutschland. Bei der jungen Generation sieht das allerdings anders aus.
Die Bundestagswahl 2021 ließ manchen Journalisten ratlos zurück. Da hatten es doch fast genauso viele junge Leute gewagt, die liberale FDP zu wählen, wie sich für die Grünen entschieden hatten. FDP steht bei vielen Menschen dafür, Geld anzulegen – und vor allem welches zu haben. Dabei zeigen alle Auswertungen, dass vor allem die Wählerklientel der Grünen über ein gutes finanzielles Polster verfügt.
Dies deckt sich mit den persönlichen Erfahrungen vieler Finanzjournalisten. Kurz nach dem Erörtern des Klimawandels und der Diskussion über autofreie Städte kommt dann doch die Frage: Wo kann ich ein Depot eröffnen oder ist Aktie a oder b nicht eine gute Anlage? An dieser Stelle wollen wir allen helfen, die Anlagebedarf haben, von Gelb bis Grün.
Wohin mit dem Geld?
In Sachen Geldanlage ist nicht nur wichtig, wie man anlegt, sondern mitunter auch, wo man das tut. Denn drei Jahre nach dem durch die Corona-Krise befeuerten Boom bei den sogenannten Neobrokern steht die Branche vor einer Neubewertung. Die Aktienkurse waren zeitweise gefallen, die Angebote für die Kunden sind jedoch besser geworden.
Daran ändert auch wenig, dass die EZB ebenso wie die US-Notenbank die Zinsen erhöht hat. Denn am Zinsmarkt zählt immer das Reale, und was helfen zwei Prozent Zinsen, wie sie mancher Broker nun bietet, wenn die Inflation bei fünf oder sechs Prozent liegt?
Verlässlich muss es sein
Nicht nur die Corona-Krise hat gezeigt, dass für Anleger vor allem zwei Dinge wichtig ist: die Verlässlichkeit und das Angebot des Brokers. Feingold Research hat die wichtigsten Broker 2022 verglichen, ihre Webseiten und Services unter die Lupe genommen, Angebote und den Handel geprüft und über das ganze Jahr besonders an volatilen Handelstagen genau hingeschaut.
Solche Handelstage gab es auch im Januar 2023. Beim Broker Trade Republic war die Frequenz auf der Plattform an zwei Tagen offenbar so hoch, dass Kunden vor allem zur Zeit der US-Börseneröffnung – also um 15.30 Uhr unserer Zeit – Probleme hatten, ihre Orders zu platzieren. Mit anderen Worten – bei der IT ist noch Luft nach oben.
Zur Person
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
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Neobroker mischen alle auf
Dabei ist die Auswahl an spezialisierten Neobrokern in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen, und von diesem Wettbewerb profitieren wiederum die Anleger. Broker bieten einen spielerischen Zugang zur Börse, sie haben immer bessere Tools, moderne Apps und vor allem günstige Konditionen. Dabei haben sie den aktiven Selbstentscheider, aber auch den Aktiensparer im Blick.
Zinssparen spielte 2022 keine große Rolle, auch wenn 2023 nun einige Broker versuchen, Neukunden durch Zinsen auf ihre Seite zu ziehen. In der Realität dürfte es bei vielen so aussehen, dass das eigentlich im Zinssinne geparkte Geld rasch zum Traden verwendet werden könnte. Das muss nicht schlecht sein, ist jedoch ein recht offensichtlicher Marketing-Coup.
2023 mit besserer Stimmung
Die Aktienmärkte erlebten 2022 eines der schwächsten Börsenjahre seit Langem. Auch Anleihen warfen keinen Ertrag ab. So war auch für sogenannte Mischfonds das Jahr so schlecht wie nie zuvor. Obwohl viele Broker keine oder sehr geringe Depot- und Order-Gebühren nehmen, setzte die maue Börsenstimmung ihnen zu.
Anleger zogen sich zurück, doch wer im hart umkämpften Wettbewerb in kurzer Zeit möglichst viele Neukunden auf die eigene Plattform holte, hat jetzt die finanzielle Kraft, stürmischere Zeiten mit rückläufigen Wachstumsraten und Margendruck zu überstehen.
Manchmal geben die Aktienkurse eine grobe Idee, ob sich der Markt verbessert. Denn Investoren antizipieren das Trading-Aufkommen mitunter recht gut. In den USA kletterte die Aktie von Robinhood allein im Januar um mehr als 30 Prozent. In Deutschland erholte sich Flatex recht ordentlich und die Aktie des Smartbroker legte seit Jahresstart 2023 gar von 5,70 auf 8,70 Euro zu. Damit gehört man zu den Stars der zweiten Börsenreihe im laufenden Jahr.
Am Ende zählt der beste Mix
Ein Grund könnte sein, dass der Mix bei den Berliner Online-Brokern stimmt. Sie sehen, was Anleger mittlerweile erwarten dürfen und wo vor allem junge Menschen ihr Geld platzieren können. Beispiel Smartbroker: Zwölf börsliche und elektronische Handelsplätze stehen in Deutschland zur Verfügung, auch ein Direkthandel ist wie bei vielen Konkurrenten möglich.
Spitze sehr eng zusammen
Auch bei Justtrade kommen Trader in den Genuss einer kostenlosen Depotführung. Dazu wird exklusiv die Community-Plattform wikifolio angeboten. Im Direkthandel mit Zertifikaten hat Justtrade das größte Angebot und bindet die vier Emittenten Citi, UBS, Vontobel und Société Générale an. Justtrade bietet ebenfalls den Handel mit Kryptowährungen an und unterscheidet sich so von allen anderen Neo-Brokern. Mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple und Bitcoin Cash stehen die fünf am stärksten beachteten Digitalmünzen zur Verfügung.
Nicht nur für Grün oder Gelb, sondern für Anleger jeglicher Couleur ist in Deutschland der Brokermarkt wirklich kompetitiv und kundenfreundlich.
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