Chip-Weltmarktführer Darum lässt Warren Buffett Taiwans Vorzeigefirma fallen
Die Spannungen zwischen Taiwan und China verleiten Starinvestor Warren Buffett dazu, ein großes Aktienpaket des Halbleiterherstellers TSMC zu veräußern.
Der Konflikt zwischen China und Taiwan hat Auswirkungen auf das Geschehen an der Börse: Der US-Finanzinvestor Warren Buffett hat nach eigenen Aussagen auch aufgrund der politischen Lage im März ein großes Aktienpaket des Unternehmens Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) verkauft.
Wie er in einem Interview mit der japanischen Zeitung "Nikkei" sagte, werde TSMC zwar gut geführt. Allerdings gebe es angesichts der geopolitischen Spannungen bessere Orte, um sein Geld anzulegen.
TSMC ist der Weltmarktführer für spezielle Mikrochips. Die Produkte der Firma kommen auf der ganzen Welt in unzähligen Elektronikgeräten und Maschinen zum Einsatz, darunter Smartphones, herkömmliche Autos und Elektrowagen. Aufgrund des hohen Marktanteils sind im Westen ganze Wirtschaftszweige stark von TSMC abhängig.
Viele Investoren und Anleger schauen auf Buffett
Bei Buffetts Aktienpaket handelt es sich um TSMC-Anteile im Wert von 4,1 Milliarden US-Dollar. Diese hatte er erst im Herbst 2022 gekauft. Die Aktie von TSMC verlor in den vergangenen sieben Tagen 3,5 Prozent ihres Wertes.
Warren Buffett ist inzwischen 92 Jahre alt. Sein Einfluss auf die Aktienmärkte jedoch ist ungebrochen: Was der US-Finanzinvestor, der auch als "Orakel von Omaha" bezeichnet wird, sagt, hat an der Börse Gewicht – die Anlageentscheidungen seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway gelten für Profi- wie für Kleinanleger als richtungsweisend.
Der Konflikt zwischen China und Taiwan hatte sich am Osterwochenende zugespitzt. China hatte vor der Küste des Inselstaats, den die Regierung in Peking als Teil ihres Landes betrachtet, ein Militärmanöver abgehalten, um die Abriegelung der Insel zu üben.
Taiwan sichtet weitere chinesische Schiffe
Das Verteidigungsministerium in Taipeh gab an, es habe auch am Montag – nach dem offiziellen Ende des Manövers – noch zwölf chinesische Kriegsschiffe und 91 Militärflugzeuge vor der Insel gesichtet. Unter den Flugzeugen seien Kampfjets und Bomber, hieß es aus Taipeh.
Das chinesische Manöver folgte auf ein Treffen der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen mit dem Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, vergangene Woche. Nach dem Treffen nahe Los Angeles hatte Peking "entschlossene und energische Maßnahmen" angekündigt.
Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will – notfalls mit militärischer Gewalt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-AFX