Trotz Credit-Suisse-Übernahme Bankaktien an Europas Börsen brechen ein
Die großangelegte Rettungsaktion der Credit Suisse sorgte offenbar nicht für Vertrauen. Bei Öffnung der Börsen am Montagmorgen stürzten Bank-Aktien ab.
Die Übernahme der Credit Suisse durch die Großbank USB in der Schweiz hat bei den Anlegerinnen und Anlegern in Europa offenbar kein Vertrauen in die Banken geweckt. Bei Öffnung der Börsen am Montagmorgen stürzten die Aktien von Banken in Deutschland und Frankreich ab. Der Kurs der Deutschen Bank etwa brach um fast zehn Prozent ein, der der Commerzbank um über sieben Prozent.
Sowohl der Milliardendeal in der Schweiz als auch die Maßnahmen mehrerer Notenbanken zur Liquiditätsversorgung des Finanzsystems konnten gegen die Ängste vor einer Bankenkrise nur wenig ausrichten. Die Stimmung für Banken bleibt angeschlagen, Anleger zogen sich weiter zurück. Der Euro reagierte am Montagmorgen zunächst kaum.
Aktien der Credit Suisse ebenfalls eingebrochen
Die Aktien der Credit Suisse selbst brachen in der Schweiz vorbörslich um über 60 Prozent ein auf 0,71 Franken. Anleger sorgen sich inzwischen vor allem um das Engagement von Banken und Versicherern in Anleihen der Credit Suisse.
Eine Übernahme der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse durch die größere UBS ist die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren. Sie bedeutet das Ende für die 167 Jahre alte Credit Suisse, deren Hauptsitz gegenüber der erbitterten Rivalin UBS am Zürcher Paradeplatz liegt. Vorausgegangen war ein Verhandlungsmarathon, an dem die beiden Banken sowie Spitzenvertreter von Politik und Aufsichtsbehörden teilgenommen hatten. Staat und Aufsichtsbehörden ging es darum, einen Flächenbrand zu verhindern.
- Nachrichtenagentur AFP