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Aktien Europa Schluss: EuroStoxx kaum verändert - Inflation bleibt hoch


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Aktien Europa Schluss: EuroStoxx kaum verändert - Inflation bleibt hoch

Von dpa-afx
02.02.2022Lesedauer: 2 Min.

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Dem EuroStoxx 50 ist zur Wochenmitte der Schwung ausgegangen. Der Eurozonen-Leitindex hatte zunächst an seine jüngsten Gewinne angeknüpft, rutschte am Ende jedoch geringfügig ins Minus. Auf die Stimmung drückten am Mittwoch der nur verhaltene Handelsstart der tonangebenden US-Börsen und Inflationsdaten aus der Eurozone. Diese hatten überraschend einen Höchststand erreicht.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,06 Prozent tiefer bei 4222,05 Punkten. In Paris legte der Cac 40 um 0,22 Prozent auf 7115,27 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 ("Footise") stieg um 0,63 Prozent auf 7583,00 Zähler.

Die für Deutschland veröffentlichten Daten hatten laut der Landesbank Helaba zwar bereits erwarten lassen, "dass die Inflationsrate in der Europäischen Währungsunion höher als gedacht ausfallen würde". Dennoch überrasche der im Januar starke Anstieg auf 5,1 Prozent, dem höchsten Wert seit Einführung des Euro 1999. Volkswirte hatten für den Jahresbeginn im Schnitt einen merklichen Rückgang auf 4,4 Prozent erwartet.

"Insofern bleibt der Druck auf die Europäische Zentralbank erhalten, schneller auf die Teuerungswelle zu reagieren, als dies bisher avisiert wird", hieß es von der Helaba weiter. Daher werde es spannend sein, ob die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde am Donnerstag auf der Pressekonferenz anlässlich der Notenbanksitzung erneut betonen werde, dass Zinserhöhungen in diesem Jahr "sehr unwahrscheinlich" seien.

Unter den Einzelwerten standen vor allem Großkonzerne mit ihren Quartalszahlen und Ausblicken im Interesse der Anleger. Im EuroStoxx etwa legten die Anteile von Santander nach zwischenzeitlichen Verlusten letztlich moderat zu. Analysten hatten das Zahlenwerk der spanischen Großbank als insgesamt solide bezeichnet. Benjie Creelan-Sandford von Jefferies verwies dennoch darauf, dass die Stärke der Nettozinserträge im abgelaufenen Quartal zum Teil auch auf einen größeren Beitrag Argentiniens zurückzuführen sei. Dort habe die Inflation die Geschäftszahlen aufgebläht.

Kräftige Gewinne von mehr als vier Prozent verbuchten in Kopenhagen zudem Novo Nordisk nach Quartalszahlen und einem laut Analysten besser als erwarteten Ausblick des Diabetes-Spezialisten. Die Anteilsscheine von Orsted legten ähnlich deutlich zu. Die Jahreszahlen des Versorgers seien etwas besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Alberto Gandolfi von der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Die Papiere von Novartis fielen indes als klares Schlusslicht im Leitindex SMI um rund drei Prozent. Sie litten vor allem unter den Erwartungen für die Generika-Tochter Sandoz, der laut Barclays-Analystin Emily Field ein weiteres herausforderndes Jahr bevorsteht.

In Großbritannien zogen unter anderem die Anteile von Vodafone nach einem besser als erwarteten Quartal mit plus 3,4 Prozent Aufmerksamkeit auf sich. Vor allem die Umsätze im viel beachteten Geschäftsbereich Service wurden am Markt gelobt. Die Nase vorn im britischen Leitindex hatten die Aktien des Online-Lebensmittelhändlers Ocado mit einem Gewinn von 5,7 Prozent. Nach der Kurshalbierung binnen zwölf Monaten seien die größten Risiken eingepreist, schrieb Analystin Victoria Petrova von der Bank Credit Suisse.

Am "Footsie"-Ende sackten die Papiere von Antofagasta um 5,7 Prozent ab. Der chilenische Finanzminister Rodrigo Cerda hatte in einem Interview gesagt, dass in Zukunft angesichts des steigenden "sozialen Drucks" Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der staatlichen Einnahmen nötig sein dürften. Anleger fürchten nun, dass der Kupferminenbetreiber eventuell höhere Steuern bezahlen muss.

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