Fördermenge ausgeweitet Ölpreise ziehen nach Opec+-Entscheid deutlich an
Die Staaten des Ölkartells Opec+ wollen ihre Fördermengen wie geplant ausweiten. Das schürt Optimismus an den Ölmärkten – die Preise ziehen an.
Spekulationen auf eine anhaltend hohe Nachfrage haben den Ölpreisen Auftrieb verliehen. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich am Dienstag um bis zu zwei Prozent auf ein Fünfeinhalb-Wochen-Hoch von 80,55 Dollar je Barrel (159 Liter).
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US-Leichtöl WTI kostete mit 77,64 Dollar je Fass zeitweise 2,1 Prozent mehr. "Am Rohölmarkt herrscht Optimismus", sagte Bjornar Tonhaugen, Chefhändler beim Ölbroker Rystad Energy. Dazu habe auch die Entscheidung der Opec+ beigetragen, die tägliche Fördermenge auszuweiten.
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Die Opec+-Staaten erhöhen wie geplant ihre Fördermenge. Im Februar sollen zusätzlich 400.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag gefördert werden, teilte das Ölkartell Opec nach einer Onlinekonferenz am Dienstag mit. Die Vertreter aus den 23 Staaten des Verbunds setzten damit die bisherige Strategie einer monatlichen Produktionssteigerung fort.
Annäherung an Vor-Corona-Förderung
Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz rechnet nach eigener Einschätzung nicht damit, dass die Omikron-Variante des Coronavirus gravierende weltwirtschaftliche Folgen haben wird.
Mit der Ausweitung der Rohölmenge nähert sich die Gruppe wieder der Förderung vor dem Ausbruch der Pandemie an. Die Opec+ liefert rund 45 Prozent des Weltmarktbedarfs an Rohöl.
Das nächste Treffen der Opec+ ist für den 2. Februar geplant. Als Unwägbarkeiten für die Nachfrage nach Öl und damit den Preis sehen die Energiemarkt-Experten der Commerzbank einerseits die Auswirkungen der aktuellen Corona-Welle, die zu Mobilitätseinschränkungen gerade in China führen könnte. Zum anderen stünde in einigen Ländern die Freigabe der strategischen Ölreserven an.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters