Trotz Negativmeldung Evergrande nimmt Aktienhandel wieder auf
Der verschuldete Immobilienkonzern Evergrande muss 39 Wohnungen wieder abreißen – und trotzdem nimmt das Unternehmen den Aktienhandel wieder auf. Eine Erklärung liefert es dafür nicht.
Ohne Erklärung ist der Handel mit Aktien des hochverschuldeten chinesischen Immobilienriesen Evergrande am Dienstag wieder aufgenommen worden. An der Börse in Hongkong legte der Kurs von Evergrande zunächst stark um mehr als zehn Prozent zu, bei Handelsschluss lag die Aktie 1,26 Prozent im Plus. Evergrande hatte den Handel ohne Angabe von Gründen am Montag ausgesetzt.
Der Immobilienentwickler teilte am Dienstag mit, dass in einem Bauprojekt in Hainan 39 Wohnungen wieder abgerissen werden müssen. Die Anordnung sei am 30. Dezember von den Behörden erlassen worden.
- Aktueller Kurs: Wo steht die Evergrande-Aktie gerade?
Es handle sich aber lediglich um eine Parzelle des Projekts "Ocean Flower Island" in der südchinesischen Provinz. Der Konzern teilte die Gründe für den Abriss nicht mit, Presseberichten zufolge soll eine Baugenehmigung illegal erlangt worden sein.
Evergrande könnte ganze Branche in Schieflage bringen
Evergrande sitzt auf einem gigantischen Schuldenberg von rund 260 Milliarden Euro. Derzeit ist der Immobilienentwickler weder in der Lage, sämtliche zugesagten Häuser und Wohnungen fertigzustellen, noch seine Schulden zu begleichen.
Chinas gesamter Immobiliensektor steckt in der Krise. Sollte das Schwergewicht Evergrande Pleite gehen, könnte das den gesamten Sektor mitreißen und schließlich auch die chinesische Wirtschaft in Schieflage bringen.
- Nachrichtenagentur dpa