Börsen News Aktien New York: Dow stagniert nach Rekordhoch
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am vorletzten Handelstag eines ausgesprochen erfolgreichen Börsenjahres leichte Gewinne verbucht. Die Anleger setzen darauf, dass trotz steigender Infektionszahlen die Omikron-Variante des Coronavirus die Wirtschaft nicht nachhaltig belasten wird. Der Dow Jones Industrial stieg am Donnerstag in den ersten Handelsminuten auf ein weiteres Rekordhoch bei 36 679 Punkten, nachdem er am Vortag im Schlussgeschäft bereits einen Höchststand erreicht hatte.
Am Donnerstag notierte der Dow zuletzt 0,07 Prozent höher bei 36 514,73 Punkten. Damit steuert der US-Leitindex auf einen Jahresgewinn von rund 12 Prozent zu. Der S&P 500 gewann am Donnerstag 0,15 Prozent auf 4800,45 Zähler. Zuvor hatte er ebenfalls ein Rekordhoch erreicht. Der Nasdaq 100 stieg um 0,35 Prozent auf 16 548,81 Punkte. Damit sieht es für den technologielastigen Index - aufs Jahr gesehen - deutlich besser aus: Plus 28 Prozent lautet die bisherige Jahresbilanz.
Bereits vor Handelsstart wurden die Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht, die besser als prognostiziert ausfielen. Laut dem Analysten Jeffrey Halley vom Händler Oanda dürften sie für gute Stimmung am Markt sorgen. Zudem hat sich das Geschäftsklima in der Region Chicago - gemessen am dortigen Einkaufsmanagerindex - im Dezember stärker als erwartet aufgehellt.
Im Anlegerfokus steht das für den späten Tagesverlauf anberaumte Telefonat von US-Präsident Joe Biden mit Wladimir Putin zum Thema Ukraine. Für den Fall eines weitergehenden militärischen Eingreifens in der Ukraine droht Biden dem russischen Staatschef mit harten Sanktionen. Der Russland-Ukraine-Konflikt gilt auch mit Blick auf die ersten Wochen des Jahres 2022 als zentrales geopolitisches Risiko. Eine weitere Eskalation des Konflikts dürfte auch die Aktienmärkte in schwere Turbulenzen versetzen, glaubt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Micron Technology mit einem Minus von 1,0 Prozent etwas stärker unter Druck. Der Halbleiterkonzern hatte gewarnt, dass der anhaltende Lockdown in der chinesischen Metropole Xi’an dessen Halbleiterproduktion beeinträchtigen könnte. Ein Händler sagte, die Region stehe für rund zehn Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten für sogenannte Nand-Chips. Die Micron-Titel waren wenige Tage vor Weihnachten deutlich nach oben gesprungen, weil der Konzern aufgrund einer hohen Nachfrage nach Chips einen optimistischen Ausblick gegeben hatte.
Biogen fielen um 8,0 Prozent, nachdem der Elektronikkonzern Samsung einen Bericht im "Korea Economic Daily" zu Gesprächen über eine Übernahme des US-Biotechkonzerns dementiert hatte. Am Vortag waren Biogen nach den Übernahmespekulationen um 9,5 Prozent hoch geschnellt.
Dass der Elektroautobauer Tesla in den USA knapp eine halbe Million Wagen wegen möglicherweise sicherheitsgefährdender Mängel zurückruft, ließ die Anleger kalt, Die Aktien sanken um lediglich 0,04 Prozent. Betroffen von dem Rückruf sind 356 000 Autos der Reihe "Model 3", die 2017 bis 2020 gebaut wurden. Hinzu kommen 119 000 Fahrzeuge des "Model S" aus den Jahren 2014 bis 2021 wegen der Gefahr einer sich unerwartet öffnenden Motorhaube.
Die Aktien der Fahrdienstvermittler Uber und Lyft stiegen nach den jüngsten Quartalszahlen des chinesischen Kontrahenten Didi um jeweils 1,8 Prozent.