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WOCHENAUSBLICK: Kaum Hoffnung auf Jahresendrally für den Dax


Börsen News
WOCHENAUSBLICK: Kaum Hoffnung auf Jahresendrally für den Dax

Von dpa-afx
20.12.2021Lesedauer: 3 Min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt dürfte der Handel in den von Weihnachten und dem Neujahrsfest geprägten Wochen zunehmend dünner werden. Eine Jahresendrally scheint wenig wahrscheinlich. Kurstreibende Nachrichten sind rar, die Charttechnik für den Dax hat sich mit dem neuerlichen Fall unter 15 500 Punkte deutlich eingetrübt und die meisten Investoren haben ihre Bücher angesichts der bevorstehenden Feiertage bereits geschlossen. Zufrieden dürften sie dennoch sein, denn trotz der immer noch wütenden Corona-Pandemie, hoher Inflationsraten und der weiter bestehenden Lieferengpässe war 2021 ein gutes Aktienjahr.

Der deutsche Leitindex legte im bisherigen Jahresverlauf um gut zwölf Prozent zu und der MDax der mittelgroßen Werte um die elf Prozent. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnet sich aktuell sogar ein Plus von 16 Prozent ab und für den Wall-Street-Index Dow Jones Industrial eines von ebenfalls rund 16 Prozent.

Und auch für das neue Jahr 2022 bleiben die meisten Börsenexperten optimistisch, obwohl prozentual zweistellige Steigerungen eher nicht erwartet werden. Stratege Robert Greil von der Privatbank Merck Finck begründet dies in erster Linie mit einer nachlassenden geldpolitischen Unterstützung angesichts der jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank (Fed). Und auch die Pandemie sei nicht überstanden. Sie wird wohl noch bis ins neue Jahr hinein entscheidend für das Wohl und Wehe an den Börsen sein.

Außerdem spielt die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie samt einer Normalisierung der Produktion und der Lieferketten eine wesentliche Rolle - und damit nicht zuletzt auch die Preisentwicklung. "Leider ist kurzfristig bei keinem der Faktoren eine Trendwende in Sicht, sodass der Jahresausklang und der Start ins neue Jahr aus konjunktureller Sicht unerfreulich zu werden drohen", warnt die Landesbank Baden-Württemberg.

Ob das Vordringen der Omikron-Variante des Coronavirus neue Wachstumssorgen ausgelöst hat, darüber sollten laut der Helaba-Analystin Claudia Windt zum Jahreswechsel die Umfragen unter den Einkaufsmanagern Auskunft geben. Am Donnerstag, 30. Dezember, steht in den USA der Chicago Einkaufsmanager-Index auf der Agenda und am 4. Januar dann der besonders wichtige ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Am Silvestertag werden die chinesischen Einkaufsmanager-Indizes veröffentlicht und am Montag, 3. Januar, der Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone.

Vor Weihnachten rückt zudem die weltgrößte Volkswirtschaft nochmals mit Inflationsdaten und der Frage nach womöglich neuen Rekorden in den Blick. Für den Euroraum werden die Verbraucherpreise am Freitag, 7. Januar, veröffentlicht. Doch hier dürfte nach einer Inflationsrate im November von 4,9 Prozent "der Hochpunkt zunächst erreicht sein", wie die Analysten der Commerzbank erwarten. Unter anderem wegen eines deutlichen Rückgangs der Energiepreise rechnen sie für Dezember mit einer leicht abgeschwächten Rate von 4,5 Prozent.

Ebenfalls an jenem Freitag stehen weitere wegweisende Daten auf der Agenda: zur deutschen Industrie und zum US-Arbeitsmarkt im Dezember. "Im Oktober hat die Industrieproduktion in Deutschland deutlich zugelegt und damit die seit Anfang 2021 zu beobachtende Talfahrt zumindest vorerst gestoppt. Im November dürfte es das nächste kräftige Plus gegeben haben", heißt es bei der Commerzbank.

Für die Vereinigten Staaten rechnet die Commerzbank-Experten dagegen mit einem "eher mäßigen Arbeitsmarktbericht" und erinnern daran, dass bereits im November die Zahl der neu geschaffenen Stellen enttäuscht hatte. Die Arbeitslosenquote sollte zugleich aber weiter sinken, wenn auch geringfügiger als zuvor. "Der Arbeitsmarkt verengt sich damit aber weiterhin", konstatieren sie. Jedem Arbeitslosen stünden eineinhalb offene Stellen gegenüber, was die US-Notenbank im März dazu veranlassen sollte, "ihre Anleihekäufe einzustellen und ab dem zweiten Quartal die Zinsen zu erhöhen"./ck/jsl/men/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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