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WOCHENAUSBLICK: Markt im festen Griff der Notenbanken und Omikron


Börsen News
WOCHENAUSBLICK: Markt im festen Griff der Notenbanken und Omikron

Von dpa-afx
10.12.2021Lesedauer: 3 Min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die kommende Börsenwoche steht ganz unter dem Stern der Notenbanken. Die Corona-Lage wird damit wohl aber nur vorübergehend etwas an den Rand gedrängt. Eine Frage treibt die Marktteilnehmer bei den Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) besonders um: Wird die Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch schon eine Zinswende einläuten?

Unter Beobachtern herrscht inzwischen nahezu Konsens, dass die obersten Währungshüter der USA das Volumen ihrer monatlichen milliardenschweren Anleihekäufe noch stärker eindämmen werden als noch vor Kurzem gedacht. Die Käufe könnten also bereits im Frühjahr 2022 enden. Untermauert wurde diese Erwartung vor dem Wochenende durch neue Daten zum Preisauftrieb in den USA. Demnach war im November die Inflationsrate mit 6,8 Prozent auf das höchste Niveau seit 1982 gestiegen.

Die fulminanten Geldspritzen der Währungshüter halten schon seit Jahren den Aktien-Boom am Leben. Doch dies kann nicht ewig so weitergehen. Nun könnten bald die Zinsen in den USA steigen. Davon halten Fed-Chef Jerome Powell offenbar weder die steigenden Corona-Zahlen noch die als besonders ansteckend geltende Omikron-Variante ab. Die meisten Beobachter gehen inzwischen von einem ersten Zinsschritt in den USA ab der Jahresmitte 2022 aus.

Immerhin hatte die Fed inzwischen gewisse Sorgen angesichts der außergewöhnlich hohen Teuerung erkennen lassen, nachdem sie diese zuvor noch als vorübergehend eingeschätzt hatte. Robust zeigte sich zuletzt allerdings der US-Arbeitsmarkt - und damit ein wichtiges Kriterium der US-Geldpolitik.

Neben der Fed werden in der kommenden Woche etwa auch die Notenbanken in Großbritannien und die Europäische Zentralbank( EZB) tagen und am Donnerstag ihren Zinsentscheid bekannt geben. Die Bank of Japan folgt am Freitag. Doch einzig von der US-Notenbank wird bislang einhellig am Markt eine offensivere Vorbereitung eines ersten Zinsschritts erwartet. Uneinigkeit herrscht unter Beobachtern dagegen über die weiteren Schritte der britischen Notenbank. Und bei der EZB dürfte es laut Helaba-Expertin Claudia Windt zunächst auf eine Drosselung der Anleihekäufe 2022 hinauslaufen.

Trotz Sorgen um die künftige Geldpolitik hatte sich der hiesige Aktienmarkt sich zuletzt von seinem jüngsten Kurseinbruch erholt. Dafür sorgten Hinweise, dass die Omikron-Variante des Coronavirus zwar hochansteckend ist, aber womöglich nicht so gefährlich wie anfänglich vermutet. Und auch der Impfbooster soll ihr wohl Stand halten. Dem Dax gab dies in der zurückliegenden Woche vor allem zu Beginn enorme Kraft: Er erholte sich bis auf ein Niveau über 15 600 Punkten, nachdem er in der Vorwoche aus Angst vor der neuen Mutation noch nah an die Marke von 15 000 Punkten gerutscht war.

Der ebenfalls im November erreichte Dax-Rekord bei rund 16 290 Punkten erscheint jedoch erst einmal außer Reichweite. Für Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater bleiben die Voraussetzungen für eine Jahresendrally wegen der Omikron-Variante alles andere als ideal. Denn das Thema ist für die Börsianer noch längst nicht durch, und auch die schwelende Immobilienkrise in China ist an den Aktienmärkten nicht vergessen.

Die Experten Jim Reid und Henry Allen von der Deutschen Bank sehen in der Omikron-Variante insofern noch immer ein großes Risiko, sollte sich herausstellen, dass der Anstieg der Übertragbarkeit den verringerten Schweregrad überwiegt. Schlüsselfaktor bei der weiteren Bewertung bleibe daher die Hospitalisierungsrate in Südafrika, schreiben die beiden Analysten. "Insgesamt dürfte die Pandemiebekämpfung auch in der Berichtswoche für hohe Volatilität sorgen, solange die pandemischen Auswirkungen von Omikron offen sind", glaubt daher auch Helaba-Expertin Windt.

Inwieweit die Omikron-Nachrichten ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit bereits die Einkaufslaune der Konsumenten und die Stimmung der Unternehmen getrübt haben, darüber dürften in der kommenden Woche die Einkaufsmanagerindizes aus Europa am Donnerstag sowie das deutsche ifo-Geschäftsklima am Freitag Aufschluss geben. Daneben wird in den USA ein reichlicher Schwung weiterer Konjunkturdaten erwartet.

Auf Unternehmensseite deutet sich dagegen eine recht ruhige Woche an. Neben dem Kapitalmarkttag des Großküchenausstatters Rational am Montag werden einige Schlussbilanzen erwartet, darunter die endgültigen Jahreszahlen der Einzelhändler Ceconomy (Dienstag) und Metro (Mittwoch)./tav/ag/jha/
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

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